Freuen sich über die kleine aber feine Bilderausstellung, die jetzt dauerhaft in der Weiler Kirche bei Owingen zu sehen ist (von links): Pfarrer i. R. Ulrich Schury, Pfarrer Dieter Mayer, der ehemalige Fördervereinsvorsitzende Jochen Stifel, Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder und Helene Sinz.Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Weiler Kirche: Dort zeigt jetzt eine Fotoreihe die Entwicklung des Kleinods in den letzten 200 Jahren

Die im 12. Jahrhundert in romanischem Stil erbaute Weiler Kirche in Owingen als ältestes kirchliches Bauwerk Hohenzollerns ist auch architektonisch ein echtes Kleinod. Jetzt ist sie um eine Attraktion reicher: Ab sofort ist dort eine Dauerausstellung mit aktuellen und alten Bildern zu sehen.

Haigerloch-Owingen. Im Dachstuhl, dessen Balken-Konstruktion an den umgedrehten Rumpf eines Normannen-Schiffes erinnert, sind ab sofort in einer Art Zeitstrahl 20 Bilder zu sehen, die eine Zeitspanne von über 200 Jahren abdecken.

Die Dokumentation beginnt mit dem Einsturz des Kirchturms im Jahre 1830, reicht über den Aufbau einer so genannten welschen Haube im Jahr 1913 bis hin zu Umgestaltungen im Chor und Innenraum, die Mitte der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, oder auch um 1950 stattgefunden haben. Ein Bild zeigt das Kircheninnere nach einer größeren Renovierungsphase von 1978 bis 1982.

Einen breiten Raum nehmen Bilder aus der jüngsten Vergangenheit ein. Ab dem Jahr 2008 wurden nämlich zuerst umfangreiche steinrestauratorische Arbeiten an den Außenwänden der denkmalgeschützten Kirche vorgenommen und danach dann der Dachstuhl etappenweise geöffnet und Zimmermannsarbeiten ausgeführt.

Unterstützt hat seinerzeit die vom Land und von der Erzdiözese Freiburg mit Denkmalmitteln und Zuschüssen finanzierte Restaurierung der Weiler Kirche (Gesamtkosten 255 000 Euro) ein Förderverein mit über 100 Mitgliedern. Dessen ehemaliger Vorsitzender Jochen Stifel hatte die Idee zu der Ausstellung.

Stifel wandte sich an den Owinger Hobby-Fotografen Paul Bossenmaier, der gerne bereit war, die Sache mit eigenem Foto-Material sowie Bildern aus der Datenbank des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte in Marburg zu unterstützen, die er in seinem Archiv hat.

"Ein Besuch der Weiler Kirche lohnt sich jetzt noch mehr", freut sich Jochen Stifel über die gelungene Präsentation. Diese soll aber nicht nur den Besuchern des Bauwerks Freude machen, sondern auch an die Arbeit des nach vierjähriger Existenz im November 2011 aufgelösten Fördervereins und an all jene Menschen erinnern, die sich schon vor dem Verein oder auch jetzt danach um den Erhalt des Kleinods kümmern. Zum Team gehören nämlich nicht nur Pfarrer Ulrich Schury oder Helene Sinz, die immer wieder Veranstaltungen und Führungen begleiten, sondern auch Helfer im Hintergrund, die zuständig sind für den Öffnungs- und Schließdienst, das Kerzenaufstellen und die Sauberkeit.

Auch der Owinger Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder und Pfarrer Dieter Mayer waren bei der offiziellen Vorstellung der Dauerausstellung am Donnerstagnachmittag beeindruckt von den Bildern. "Sie zeigen, das die Weiler Kirche den Owingern am Herzen liegt und stellen eine echte Bereicherung dar", so Ortsvorsteher Binder.

Weitere Informationen: Die Weiler Kirche ist von April bis Oktober täglich geöffnet. Bei dieser Gelegenheit kann die Ausstellung besichtigt werden. Jeden zweiten Sonntag eines Monates finden ab 14 Uhr Führungen statt. Führungen gibt es auch nach Vereinbarungen. Kontakt: Ulrich Schury, Telefon 07474/6622.