Thomas Faltin stieß bei der Vorstellung seines Buches "Die Nacht von Samhain" in der Schulaula auf aufmerksame junge Zuhörer. Foto: Gotthardt Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Mit Buchautor Thomas Faltin besucht ein ehemaliger Schüler das Gymnasium

Haigerloch. In den 70er Jahren drückte er die Schulbank des damaligen Progymnasiums Haigerloch. Nun kam Thomas Faltin als Schriftsteller und Redakteur der Stuttgarter Zeitung an seine alte Schule zurück um den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 6 aus dem Leben eines Autors zu berichten.

Im Gepäck hatte er sowohl seinen Roman "Die Nacht von Samhain" als auch einen im wahrsten Sinne des Wortes anschaulichen Vortrag darüber, wie ein Schriftsteller arbeitet. Denn neben seiner journalistischen Tätigkeit betätigt sich Faltin auch noch als Hobbyfotograf.

Aus Trillfingen stammend, besuchte Thomas Faltin das Progymnasium bis 1979. "Viel hat sich in der Aula seitdem nicht verändert", bemerkte der von Nürtingen angereiste Autor, als er seine alte Wirkungsstätte betritt. Gut kann er sich noch an seine Schulzeit und sein Engagement als Schülersprecher dereinst erinnern. Bevor er mit der Vorstellung seines Romans beginnt, erzählt er den Schülerinnen und Schülern von seinen schulischen Erfahrungen und lobt den Einsatz der heutigen Jugend für Umwelt und Klimaschutz. "Ich finde das klasse, dass Schüler freitags für ihre Zukunft auf die Straße gehen", so der heute 56-Jährige.

Seinen Roman "Die Nacht von Samhain" hatte er ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht, berichtet Faltin seinem jungen Publikum. Entstanden ist die umfangreiche Geschichte für seine beiden Söhne, denen er allabendlich vorlas und schließlich auch den Roman widmete. Den aufmerksam lauschenden Schülerinnen und Schülern bot Faltin eine Kostprobe von den Begebenheiten im Heiligental. Hier kämpfen Arthur und Julius, die mutigen Söhne des kranken Försters, für die letzten von Wilderern und Staudamm-Plänen des Bürgermeisters bedrohten Luchse. Der Traum von einer Welt, in der Mensch und Natur in Einklang leben, ist der deutlich spürbar tragende Gedanke hinter Faltins Werk.

Zeit hatte der Schriftsteller auch, um im Gespräch mit seinen Lesern die Entstehungsgeschichte des Romans zu besprechen. Wie wird aus einer Idee ein Roman? Mit dieser Frage konfrontierte Faltin die Schülerinnen und Schüler. Diese wiederum wollten wissen, wie oft er selbst das Manuskript bis zur Drucklegung hatte lesen müssen, welche Bücher er neben seinen eigenen noch mag, ob seine Familie manchmal wünschte, er würde weniger schreiben, ob er vom Bücherschreiben leben könnte und last but not least, ob er als Redakteur der Stuttgarter Zeitung dem VfB die Daumen drückt.

Nach knapp 90 Minuten regen Austauschs gingen die Schüler mit neuen Erkenntnissen und einem handsignierten Buch mehr nach Hause. Auch die begleitenden Lehrerinnen der Klasse 6 und die Schulleiterin waren sich einig darin, dass diese einprägsame Form des Deutschunterrichts auch nach ihrem Geschmack war.