Die Witthauhalle ist in die Jahre gekommen und eine grundlegende Sanierung ist mit Kosten von 5,2 Millionen Euro avisiert. Leider haben sich Hoffnungen auf einen Sanierungszuschuss des Bundes in Millionenhöhe jetzt zerschlagen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Witthauhalle: Keine Sanierungsförderung

Haigerloch. Schreckensnachricht für Stadt und Gemeinderat: Für die mit Kosten von rund 5,2 Millionen Euro veranschlagte Sanierung der Witthauhalle wird es kein Geld aus dem frisch aufgelegten Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" geben. Dies teilte gestern Bürgermeister Heinrich Götz unserer Zeitung mit.

Die millionenteure Sanierung der Halle war in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Februar ein Aufregerthema, weil das Projekt natürlich die Verschuldung der Stadt weiter erhöht. Dennoch wurde mehrheitlich beschlossen, die Sanierung mit Hilfe von erhofften Fördermitteln in Höhe von knapp drei Millionen Euro anzugehen.

Doch solche Hoffnungen haben sich vorerst pulverisiert. Am Mittwoch, 3. März hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 200 Projekte beschlossen, die eine Förderung aus dem Bundesprogramm erhalten sollen. Und die Witthauhalle war nicht dabei.

Der Grund dafür: Es gab einen riesigen Ansturm auf den Förderaufruf des Bundes im vergangenen Jahr. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums reichten Städte und Gemeinden 1300 Projektskizzen ein. Die darin geschilderten Sanierungsvorhaben ergaben kostenmäßig ein Volumen von 2,8 Milliarden Euro. Das Bundesförderprogramm ist jedoch nur mit rund 400 Millionen Euro für neue Sanierungsvorhaben ausgestattet.

Bürgermeister Götz hat die betrübliche Nachricht inzwischen den Vorsitzenden der drei Gemeinderatsfraktionen mitgeteilt und am Telefon mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß, gleichzeitig Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gesprochen. Bareiß, so Götz, habe die Absage sehr bedauert, zumal er sich auch persönlich für das Projekt eingesetzt habe. Der Staatssekretär hat den Haigerlocher Bürgermeister aber auch informiert, dass im Mai möglicherweise noch einmal ein ähnliches Programm aufgelegt wird und Haigerloch sich dann unbedingt bewerben solle.

Wie es nun weitergeht, wird sich bei der Verabschiedung des Haushalts 2021 in der nächsten Gemeinderatssitzung am 23. März zeigen. In der Hoffnung, dass ein weiteres Förderprogramm aufgelegt wird, tendiert der Bürgermeister dazu, das Projekt zunächst einmal im Haushalt zu belassen – es wirkt sich finanziell ohnehin nicht in diesem Haushaltsjahr aus, sondern erst ab 2022.

Und wenn es – abgesehen von Geld aus dem Ausgleichsstock des Landes – gar keine Zuschüsse gibt? Dann müsste man die Witthauhalle vermutlich so gut wie möglich aus eigener Finanzkraft sanieren, ähnlich wie das Freibad.

Bürgermeister Götz hofft zudem, dass sich bei einem weiteren Förderantrag für die Halle noch mehr Abgeordnete aus der Region für Haigerloch einsetzen. Götz: "Die Witthauhalle ist für die Gesamtstadt sowohl als Schulsporthalle, wie auch als Mehrzweckhalle unverzichtbar."