Möbelhaus-Gründer Karl Schick lebt nicht mehr. Der stets verbindlich und bescheiden auftretende Unternehmer starb am Samstag in seinem Privathaus in Owingen. Das Bild ist zu seinem 90. Geburtstag entstanden. Foto: Fechter

93-Jähriger war weit über Owingen hinaus bekannt. Kommunalpolitisch und kulturell engagierter Mitbürger.

Haigerloch - Wenige Wochen vor seinem 94. Geburtstag ist der Unternehmer Karl Schick in Owingen gestorben. Mit der Familie trauern die Owinger um einen geschätzten Mann, die Stadt um einen kommunalpolitisch und kulturell engagierten Mitbürger und die Möbelbranche um einen ihrer Pioniere.

Karl Schick (93) ist am Samstag in seinem Privathaus für immer entschlafen. Hat er seinen 80. Geburtstag im Jahr 2005 noch mit fast 250 geladenen Gästen in der Eyachtalhalle gefeiert, so beging er schon das Fest zu seinem 90. Geburtstag im April 2015 im engeren Kreis seiner Familie und Freunde. Danach hat er sich aus gesundheitlichen Gründen immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Karl Schick wurde am 25. April 1925 als ältestes von drei Kindern der Eheleute Ambros und Agnes Schick in Owingen geboren. Nach der Schulzeit erwarb er sich das Rüstzeug für seine spätere berufliche Karriere, indem er in der Balinger Firma Benzing eine Lehre zum Sattler und Polsterer absolvierte.

Der Krieg und die Gefangenschaft unterbrachen seinen beruflichen Werdegang für drei Jahre. Als junger Handwerksmeister richtete er dann 1950 im Pferdestall des Gasthauses "Rose" eine kleine Werkstatt ein und begann dort mit der Herstellung von Polstermöbeln und Matratzen. Nebenbei betrieb er auch die Gastwirtschaft.

1951, ein Jahr nach Unternehmensgründung, heiratete Karl Schick Rosl Maurer aus dem benachbarten Stetten. Mit ihr hatte er die beiden Söhne Hubert und Helmut und sowie Tochter Doris (verheiratete Christ). Seine geliebte Gattin verstarb bereits 2009.

Was mit einem kleinen Polster- und Sattlerei sowie einem Gesellen und einem Lehrling begann, wuchs zu einem Unternehmen, das heute zu einem der größten Möbelhäuser der Region zählt. 1953 baute Karl Schick sein Hauptgeschäft dort, wo es sich heute noch befindet: In der Owinger Hauptstraße. Heute betreibt das Unternehmen sowohl in Owingen als auch in Rottweil zwei große Einrichtungshäuser sowie zwei Mitnahmemärkte (die weitum bekannten K-Märkte) und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Doch Karl Schick war noch mehr als "nur" Geschäftsmann. Seine Wurzeln hat er nie vergessen, deshalb engagierte er sich auch gerne in seinem Heimatort Owingen. Schon in jungen Jahren wurde er Mitglied im Owinger Gesangverein. Er war nicht nur über 50 Jahre aktiver Sänger, sondern auch 24 Jahre Vorsitzender des ältesten Owinger Vereins. Ein Verdienst, das mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt wurde. Karl Schick zählte zudem zu den Mitbegründern des Wandervereins und war fast in allen Vereinen förderndes Mitglied.

Eine großes Projekt ging Karl Schick Ende der 80er Jahr an. Weil ihm die alte Dorfkirche St. Jakobus am Herzen lag, wurde 1988 ein Förderverein zu deren Sanierung ins Leben gerufen, dessen Vorsitz er übernahm. 2000 konnte der Verein nach erfolgreich getaner Arbeit wieder aufgelöst werden.

Auf politischem Parkett war der Owinger Unternehmer ebenfalls zu Hause. Zwei Jahre gehörte er dem letzten Kreistag des Altkreises Hechingen an, von 1980 bis 1989 war Schick Mitglied des Owinger Ortschaftsrates und für die CDU im Haigerlocher Gemeinderat.

Für seine mannigfaltigen Verdienste wurde Karl Schick vom damaligen Landrat Willi Fischer am 8. Oktober 2000 die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Die öffentliche Trauerfeier für Karl Schick ist am Donnerstag, 14. März, um 14 Uhr in der Neuen Kirche in Owingen. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.