Bei der Hauptversammlung des Gesprächskreises Ehemalige Synagoge gab der bisherige Kassierer Roland Hönisch (Mitte) sein Amt kommissarisch an Manfred Pfeffer (rechts) weiter. Links: Der Gesprächskreisvorsitzenden Helmut Opferkuch. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Gesprächskreis Ehemalige Synagoe hat auch 2019 viel vor

Haigerloch. 2018 war ein zwiespältiges Jahr für den Gesprächskreis Ehemalige Synagoge. Auf der einen Seite gab es herbe Verluste an lieben Menschen zu betrauern, auf der anderen Seite durfte man sich über tolle Veranstaltungen und gute Finanzen freuen.

 

2018 starben mit Helmut Gabeli und Friedbert Tausch zwei wichtige Persönlichkeiten, die für den Gesprächskreis maßgebliche Arbeit geleistet hatten. Bevor er zur Gedenkminute aufrief, sprach der Vereinsvorsitzende Helmut Opferkuch deshalb von Verlusten "die nicht in Worte zu fassen sind".

Und damit nicht genug: Im Juli und August 2018 starben in Israel und in den USA die beiden letzten noch lebenden jüdischen Zeitzeugen aus Haigerloch, Ruth ben David (geborene Spier) und Henry Schwab im Alter von 97 Jahren.

So viel zu den Schattenseiten des Jahres. Viel Licht dagegen entzündeten die Bilanzen von Schriftführerin Margarete Kollmar, Kassierer Roland Hönisch und der Ausblick der stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Schumayer.

Kollmar freute sich, dass die Aufsicht in der Dauerausstellung "Spurensicherung" in der ehemaligen Synagoge im alten Jahr durch vier Jugendliche Verstärkung erfuhr. Sie erinnerte auch an wichtige Veranstaltungen wie die Gedenkfeier am 9. November zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938. Dabei habe Rainer Schimpf vom Haus der Geschichte in Stuttgart ein neues Ausstellungsstück präsentiert – ein Dokument nach der Verhaftung und Inhaftierung von zehn jüdischen Männern im Gefängnis in Haigerloch. Das Konzert des Chores Panta Rhei im Oktober sowie der Bücherflohmarkt vor der Synagoge an den Tagen der Kunst und Kultur wertete die Schriftführerin ebenfalls als Erfolge.

Kassierer Roland Hönisch vermeldete einen ordentlichen Gewinn, der dem Verein nach schwierigen Jahren etwas Luft gibt. Haupteinnahmequellen war der Zuschuss des Landes (12 500 Euro), Spenden und Eintrittsgelder. Hauptausgabequellen die Kosten fürs Aufsichtspersonal. Dieses leistete 700 Arbeitsstunden.

Was den Besuch der Dauerausstellung anbelangt, so war es mit 2541 Personen der beste Wert seit 2014. Spitzenmonat war der Mai mit 817 Ausstellungsbesuchern. Insgesamt gab es 40 Führungen.

Kassenprüfer Robert Breinig, der mit Konrad Wiget die Kasse geprüft hatte, bescheinigte dem Kassierer eine korrekte Buchführung. Weil Roland Hönisch nach über zehn Jahren dieses Amt nicht mehr ausüben möchte, wurde als Ersatz Manfred Pfeffer gewählt. Er übernimmt die Kasse kommissarisch bis zu den 2020 wieder anstehenden Vorstandswahlen.

Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig und Martin Ulmer vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb zollte dem Gesprächskreis viel Lob für seine 2018 geleistete Arbeit. 40 Führungen empfand er als "respektable Zahl."