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Rund zwanzig befreundete Zünfte beim Jubiläumsumzug. Narren feiern 50-jähriges bestehen. 

Haigerloch-Stetten - Rund 20 Narrenvereine und -zünfte mit etwa 1500 Hästrägern und an die 3000 Zuschauer kamen am Samstag nach Stetten, um beim großen Jubiläumsumzug des Narrenvereins Salzschlecker dabei zu sein. Die Zunft feierte ihr 50-jähriges Bestehen.

Vor großer Zuschauerkulisse moderierte Edgar Pfeffer souverän und witzig das närrische Schauspiel in "Salzschleckerhausen" von der Ehrentribüne aus. Dort vertreten waren auch Präsident Thomas Fischer und Vizepräsident Klaus Ranft vom Närrischen Freundschaftsring Neckar-Gäu, Bürgermeister Heinrich Götz, Ortsvorsteher Konrad Wiget und Ehrenzunftmeister und Gründer des Fanfarenzugs, Rudolf Lachenmaier.

Den Fasnetslindwurm führte Steffi Löffler, die zweite Vorsitzende des Vereins, mit dem Narrenrat an. Und dies in ungewohntem "Schlabberlook", nämlich einem Nachthemd. Dieses hatte ihr der Narrenverein Bettschoner Weitingen vermacht mit der Maßgabe, sich beim Umzug mit dem schlichten Nachtgewand zu kleiden, was sie dann prompt auch tat. Tanzgarde, Fanfarenzug und Essensträger des Vereins schlossen sich an. Zur beachtlichen Zahl der Hästräger – fantasievoll und farbenfroh – gehörten heimische Narrenvereine wie Gruol, Trillfingen, Bad Imnau, die Weildorfer Storchen, die Stettener Schaiblin Hexa, die Laibedal Hexa aus Bad Imnau und der Imnauer Musikverein.

Auch Vereine aus der weiteren Umgebung machen mit

Dazwischen reihten sich Vereine und Zünfte aus der etwas weiteren Umgebung ein, darunter die Narrenzunft Empfingen mit farbenfrohem Häs und die Narrenzunft "Zigeuner" Untertalheim bei Horb. Schlappohrig und mit Karotten präsentierten sich die Hasawedel der Narhalla Boll. Als pilzige Morcheln kam die Narrenzunft Maurochen Thanheim daher. Die Freie Narrenzunft Oberjesingen hüllte ihre Schnaihexen in winterliches Weiß-Blau. Aus Herrenberg kamen die Schlossberghexen, aus Lautlingen die Narrenzunft Kübele-Hannes mit ihrem Stoa-Karle, aus Bisingen die Nichthuldiger und Kirchenmäuse mit dem Hanga-Goascht.

Nachthemdgesellen haben in Stetten ein richtiges Bett dabei

Hutzla und Bühlmale brachten die Weilheimer Hutzlabäuch mit. Wer eine "Blattabreibung" der Wend Goischter vom Steinlachtaler Fasnetsverein ab bekam, dem blieb eine Dusche nach dem närrischen Treiben bestimmt nicht erspart. Ebenso auch denen nicht, die anstelle eines Betts im Kornfeld ein piekendes im Strohkorb bekamen. Mehr Komfort boten die weißen Weitinger Bettschoner. Die Nachthemdgesellen hatten ein richtiges Bett dabei. Musikalisch wurde der Mummenschanz von Gugga- und Blechmusik sowie Fanfaren begleitet.

Aus Hexenbesen stiegen farbige "Giftmischungen", die das Straßenpublikum in rote und blaue Wolken hüllten. Knöcherne Schädel an Feuerkesseln ließen Gruseln aufkommen. Mit Sprüngen, aber auch Kletterpartien am riesigen Reisigbesen trieben die Hexen ihr Unwesen. Kooperativ zeigte sich das Wetter auf dem Stettener "Hexenberg", welches zwar kalt war, aber trocken blieb.