Mit großem Abstand tagte der Bad Imnauer Ortschaftsrat am Mittwoch erstmals im großem Saal des Bürgerzentrums. Es war erst die zweite komplette Sitzung des Gremiums in diesem Jahr, nachdem die Sitzung im Februar wegen eines Brandeinsatzes der Feuerwehr abgebrochen werden musste und die März- und Aprilsitzungen wegen des Corona-Virus abgesagt wurden. In der Zwischenzeit wurden eilige Entscheidungen im Umlaufverfahren erledigt.Foto: Haid Foto: Schwarzwälder Bote

Lärmschutz: Im Ortschaftsrat vorgestelltes Gutachten zeigt erweiterte Nutzungsmöglichkeiten fürs Bad Imnauer Bürgerzentrum auf

Bewegung scheint jetzt in die Frage zu kommen, wie man künftig das Bürgerzentrum in Bad Imnau etwas bedarfsgerechter nutzen kann. Der Imnauer Ortschaftsrat befasste sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit dem vor gut einem Jahr von der Stadt in Auftrag gegebenen Lärmschutzgutachten.

Haigerloch-Bad Imnau. Grundsätzlich kommt das Gutachten des Ingenieurbüros für Schallimmissionsschutz (ISIS) aus Riedlingen zu dem Ergebnis, dass weitergehende Nutzungen und damit verbundene Änderungen der Betriebszeiten im Bürgerzentrum möglich sind.

Um die Nutzungsänderung zu ermöglichen, muss die Stadt Haigerloch allerdings einen neuen Bauantrag an das Landratsamt stellen. Die Stellungnahme der Stadtverwaltung zum Bauantrag lag dem Imnauer Ortschaftsrat zur Beratung vor und fand dessen Zustimmung.

Beantragt werden soll jetzt eine Nutzung von Montag bis Sonntag, einschließlich den Feiertagen zwischen 6 und 22 Uhr. Bisher war eine Nutzung an Sonn- und Feiertagen ausgenommen.

Ein weiterer Bestandteil des Antrags ist auch die Verpflichtung, bei Veranstaltungen mit Musik die Fenster zukünftig nur zu kippen um die Grenzwerte für Lärm-Immissionen gegenüber der Nachbarschaft nicht zu überschreiten. Bei Veranstaltungen ohne Musik können laut Ingenieurbüro die Fenster aber auch ganz geöffnet werden.

Möglich ist es nach dem ISIS-Lärmgutachten allerdings auch, das Imnauer Bürgerzentrum an maximal zehn Tagen (oder auch Nächten) in einem Kalenderjahr für Veranstaltungen oder Feste (seltene Ereignisse) nutzen zu dürfen, bei denen die Lärmwerte nicht eingehalten werden können. Allerdings darf es keine solchen Veranstaltungen an zwei Wochenenden hintereinander geben.

Arbeiten wie Reinigung, Aufräumen oder Büronutzungen fallen nicht unter die Betriebszeitenregelung und können außerhalb des Zeitkorridors von 6 bis 22 Uhr liegen. Weiter heißt es in dem Bauantrag, dass im zweiten Schritt die Ausweitung der Nutzungszeit nach 22 Uhr zu einem späteren Zeitpunkt beantragt wird.

Hierbei ist die Verlegung der im reinen Wohngebiet befindlichen Parkplätze notwendig. Die Ausweisung solcher Parkplätze im nördlichen Teil des Grundstücks Schulstraße 14 wird aktuell noch durch das Büro geprüft und wird laut Stadt noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zu Beginn der Sitzung bedankte sich Ortsvorsteher Robert Wenz bei der Jägervereinigung und dem Fischereiverein für die Durchführung der Dorfputzete im März.

Aufgrund zweier ausgefallener Ortschaftsratssitzungen wurden seit Februar im Durchlaufverfahren Baugesuche eines Schuppens, ein Baugesuch für die Erstellung eines Einfamilienhause im Wiesengrund, Dachgauben und einer Biergartenerweiterung zugestimmt. Ein weiterer Bauplatz im Wohnpark Wiesengrund wurde laut Ortsvorsteher Wenz verkauft.

Durch die Zunahme des Tagestourismus in der jetzigen Corona-Zeit kommt es immer mehr zu illegalen Müllablagerungen. Hier wünscht sich der Ortschaftsrat besonders an den vier Wanderparkplätzen und den Wanderzielen im Laibetal oder bei der Binder-Madonna Müllkorbe, welche der Bauhof in vorgegeben Abständen leeren soll. Am besten wäre es jedoch, wenn die Leute ihren Müll wieder mitnehmen würden, um so Kosten zu sparen.

Dringend notwendig, so sieht es das Gremium, ist die Sanierung des Friedhofes, der sich aus seiner Sicht in einem desolatem Zustand befindet. Ortsvorsteher Robert Wenz will in dieser Angelegenheit nochmals an den Bauhof der Stadt herantreten, damit dieser zumindest die Grabumrandungen sauber verlegt und den Rasen mäht.

In einer Pressemitteilung des Landkreises Freudenstadt heißt es, dass der Eyachtalradweg von Eyach über Mühringen nach Bad Imnau zu den anstehenden Radweg-Maßnahmen in diesem Jahr gehört.