Nachts muss Ruhe sein: Im neuen Bad Imnauer Bürgerzentrum gilt seit dem 20. Dezember, dass das Gebäude täglich nur von 6 bis 22 Uhr genutzt werden darf. Archivfoto: Haid Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Im neuen Bad Imnauer Bürgerzentrum gilt seit Dezember eine zeitliche Nutzungseinschränkung

Im Sommer herrschte bei der Einweihung des neuen Bad Imnauer Bürgerzentrums noch große Freude. Doch diese ist mittlerweile etwas getrübt. Seit dem 20. Dezember gilt eine Nutzungseinschränkung.

Haigerloch-Bad Imnau. Diese betrifft jedoch nicht das, was im Bürgerzentrum stattfinden darf, sondern die zeitliche Dauer von Veranstaltungen, Proben, Besprechungen oder auch längeren Sitzungen. Das innerhalb von knapp anderthalb Jahren für Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro grundlegend modernisierte ehemalige Schulgebäude (Grundschule/Förderschule) in der Schulstraße darf seit besagtem 20. Dezember nämlich laut einem Schreiben des Landratsamtes nur noch täglich von 6 bis 22 Uhr genutzt werden. Dieser Zeitraum gilt an allen sieben Tagen in der Woche.

Grund für die Änderung der Öffnungszeiten sind wohl Einwände der Bürger

Ortsvorsteher Robert Wenz bestätigte diesen Sachverhalt gegenüber unserer Zeitung. "Das Bürgerzentrum ist spätestens um 22 Uhr pünktlich zu verlassen", so Wenz. Bei der Stadtverwaltung sei das Schreiben des Landratsamtes des Zollernalbkreises eingegangen, das diesen Zeitraum festlegt. Die Verwaltung habe danach umgehend die Ortschaftsverwaltung angewiesen, sich daran zu halten.

Wenz äußert sich zwar nicht konkret dazu, aber der Hintergrund dieser Maßnahme scheinen Einwände aus der Bürgerschaft zu sein. Die zeitlich begrenzte Nutzungsdauer umfasst aber laut Wenz ausschließlich das Bürgerzentrum, die gleich daneben liegende Turn- und Festhalle oder das Schwimmbad sind davon nicht berührt.

6 bis 22 Uhr hört sich zunächst einmal nicht sehr dramatisch an, dennoch scheint die Maßnahme den Betrieb im Bürgerzentrum in größerem Maße zu treffen und die Nutzungsänderung erfordert wohl ein organisatorisches Umdenken und vermutlich eine Vorverlegung von vielem, was im Bürgerzentrum stattfindet, damit man mit der "Deadline" nicht in Konflikt gerät. Das Bürgerhaus ist zwar noch neu, aber bereits jetzt wird es fleißig frequentiert. Praktisch an jedem Abend ist laut dem Imnauer Ortsvorsteher jemand drin. Das sind zum Beispiel die Musiker bei ihren montäglichen Proben, der Kirchenchor am Mittwoch oder auch die Narren.

Es gab dort auch schon eine größere Veranstaltung mit dem ehemaligen Radio- und Fernsehpfarrer i. R. Michael Broch, der bekanntlich in Bad Imnau lebt und sich als Redner großer Beliebtheit erfreut sowie die Adventsfeier für die Bad Imnauer Senioren. Veranstaltungen, die tagsüber sind, stellen natürlich kein Problem dar, aber was ist mit den Generalversammlungen der Vereine, die im Bürgerzentrum offenbar ebenfalls schon eingeplant sind und die an Freitag- oder Samstagabenden stattfinden?

Und selbst dem Ortschaftsrat droht möglicherweise ein Zeitproblem bei seinen monatlichen Sitzungen. Diese beginnen meistens um 20 Uhr. "Vielleicht können wir da ein oder zwei Sitzungspunkte gar nicht mehr behandeln", meint Ortsvorsteher Winz in Anbetracht des Zeitlimits.

Er selbst war nach eigenen Worten überrascht, als er die Anweisung vor Weihnachten auf den Tisch bekam. Als Konsequenz daraus hat er vorerst das alte Rathaus wieder zur Nutzung freigegeben.

Am heutigen Mittwoch, 23. Januar, wird die Nutzungseinschränkung auch ein Thema in der öffentlichen Ortschaftsratsitzung sein. Robert Wenz wird dann das Gremium und die Zuhörer über den Sachverhalt informieren.