Bohrungen sollen Aufschluss darüber geben, wie man die Sanierung der Oberstadtstraße bei der "Krone" – eigentlich eine Brücke – am besten angeht.Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Untersuchung der Oberstadtstraße durch Fachleute soll Erkenntnisse für eine Sanierung liefern

Tagtäglich fahren viele Fahrzeuge durch die Oberstadt am Hotel-Restaurant Krone vorbei. Diese Straße (K 7177) mit dem Schloss-Panorama ist aber eigentlich eine Brücke. Und diese liegt auf einer Stützmauer auf, an der inzwischen heftig der Zahn der Zeit nagt. Eine Sanierung ist also unumgänglich.

Haigerloch. Deshalb rückten im Auftrag des Landratsamts, in dessen Zuständigkeit Brückensanierungen fallen, in der vergangenen Woche von Dienstag bis Freitag Fachleute der Straßenbauverwaltung und beauftragte Fachfirmen in Haigerloch an, um den Baugrund im Rahmen der geplanten Stützmauersanierung zu untersuchen.

An zwei Stellen der 110 Meter langen und zwischen einem und zwei Meter hohen Stützmauer wurden Sondierungsbohrungen einschließlich Baugrubenschürfen im Bereich der Aussichtskanzel durchgeführt. Die Oberstadtstraße war dazu halbseitig gesperrt.

Die Aufschlüsse aus den Beprobungen werden ausgewertet, und mit ihrer Hilfe wird die Beschaffenheit (Bodenkennwerte) und die Tragfähigkeit des anstehenden Bodens ermittelt. Die Sanierung des ganzen Teilstücks vom Römer bis zur Annahalde soll nach jetzigem Stand 2022 in Angriff genommen werden.

Die marode Stützmauer macht schon seit längerer Zeit Sorgen. Die letzte Hauptuntersuchung des Bauwerks erfolgte 2015. Bereits damals bekam die etwa 110 Meter lange und zwischen einem und zwei Meter hohe Wand aus Naturstein respektive Stahlbeton keine gute Bewertung.

Der Zustand solcher Bauwerke oder auch Brücken wird auf einer Skala von eins bis vier eingestuft und die Stützmauer unter der Oberstadtstraße – die übrigens eine Kreisstraße ist – bekam lediglich eine Bewertung von 3,0.

Schäden, die man seinerzeit ausfindig machte, waren gebrochene Sandsteine, offene Fugen oder Betonabplatzungen auf den Gehwegkappen. Im Abschnitt aus Stahlbeton wurden zudem Kiesnester festgestellt. Teile der Bewehrung liegen frei, es gibt Risse und Aussinterungen.

Auch das Füllstabgeländer, das Fußgänger vor einem Sturz in den Steilhang unter der Brücke schützen soll, weist Schäden auf, dazu entspricht die Höhe des Geländers nicht mehr den Vorschriften.

Im August 2019 hatten sich Fachleute der Kreis-Straßenbauverwaltung noch einmal ein Bild von den Schäden gemacht und dabei auch beratschlagt, wie man bei einer Sanierung am besten vorgehen könnte.

Wenn die baulichen Maßnahmen zur Sanierung des Brückenbauwerks feststehen und die Kosten dafür ermittelt sind, dann muss die Investition vom Kreistag genehmigt und im Finanzhaushalt des Zollernalbkreises verankert werden. Bei der ersten Besichtigung im Sommer 2019 war man davon ausgegangen, dass eine Sanierung im übernächsten Jahr erfolgen könnte.