Der Belag von der Davis-Cup-Partie zwischen Deutschland und Ungarn wird in der Empfinger Tennishalle verlegt: Elmar König (links) machte dieses Angebot. Uwe und Petra Naeter vom Empfinger Hof schlugen zu. Foto: Ganswind Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: In Empfinger Tennishalle liegt jetzt der Boden vom Davis-Cup-Spiel in Frankfurt

Empfingen. Auf dem Untergrund spielen, auf dem schon Tennisstars wie Alexander "Sascha" Zverev oder Philipp Kohlschreiber Bälle geschlagen haben: Dieser Traum geht künftig in Empfingen für Tennisspieler aus der Region in Erfüllung. Denn gerade wird in der Tennishalle des Hotels Empfinger Hof der Original-Boden verlegt, auf dem Anfang Februar die Davis-Cup-Partie des DTB-Teams gegen das Team aus Ungarn ausgetragen wurde.

Wie ist es dazu gekommen, dass dieser Untergrund ausgerechnet in Empfingen landet? Hotel-Direktor Uwe Naeter hatte einen guten Riecher und sicherte sich den Boden. Elmar König machte ihm das tolle Angebot. Er und sein Team von der Firma Allwetter-Sportbelag aus Stuttgart hatten nämlich den Boden in der Frankfurter Fraport-Arena verlegt und diese binnen Stunden in einen Tenniscourt verwandelt. Und dort wird er jetzt nicht mehr gebraucht.

Für die Tennishalle in Empfingen ist das von Vorteil: Denn der bisherige Teppichboden auf den drei Plätzen hat sich im Laufe der Jahre stark abgenutzt. Und das ist eigentlich noch nett ausgedrückt. "Normalerweise konnte man diesen Boden keinem Tennisspieler mehr zumuten", sagt der Hotel-Direktor unumwunden. Seit Juni vergangenen Jahres ist er zusammen mit seiner Frau Petra für den Empfinger Hof verantwortlich. Eigentümer des Hotels ist Attila Kowatsch.

Eigentlich soll die Tennishalle abgerissen werden, um das Hotel von derzeit 41 Zimmern auf über 100 erweitern zu können. An diesen Plänen wird laut Naeter auch nicht gerüttelt, dennoch kommt jetzt die Investition in einen neuen Boden.

Lohnt sich das? "Wir hatten im vergangenen Sommer aufgrund der großen Unwetter einen Wasserschaden", erklärt Naeter. "Das Versicherungsgeld wollte man laut ihm eigentlich in die Reparatur des alten Bodens investieren – aber da kam eben das Angebot von König.

Keine selbstverständliche Entscheidung. Naeter: "Wir hätten das Geld der Versicherung auch für etwas anderes nehmen können, doch wir wollten es reinvestieren und den Tennisspielern etwas zurückgeben."

DecoTurf heißt der Belag, der mittlerweile zu den beliebtesten Untergründen gehört, wie der Tennisboden-Experte erzählt. Es sei auch der Belag, der bei den Australian Open genutzt werde. Er sei nicht zu schnell und auch nicht zu langsam.

Man müsse sich auch keine Sorgen machen, dass der Boden zu hart sei, beruhigt König. "Im Gegensatz zu einer Außenanlage ist ja hier in der Halle darunter ein Holzboden, der federt."

Den Belag auch auf dem dritten Platz zu legen, darauf verzichteten die Hotelbetreiber jedoch aus Kostengründen. Dieser Platz sei auch noch in einem akzeptablen Zustand. Ob man auf dem neuen Untergrund in Tennisschuhen mit komplett glatten oder mit profilierten Sohlen spielt, ist laut Elmar König egal. Nur sollten Profil-Schuhe nicht vorher auf Sandplätzen benutzt worden sein.

Und wie lange kommt man nun in den Genuss von Davis-Cup-Feeling? "Auch in der nächsten Wintersaison wird es die Tennishalle auf jeden Fall noch geben", meint Hotel-Direktor Naeter.