Fast zehn Jahre lang erfüllte er seine Bestimmung, jetzt soll der Pavillon, in dem bis vor einem Jahr die Bäckerei Gulde aus Ofterdingen eine Filiale betrieben hat, wegkommen. Archivfoto: Lenski Foto: Schwarzwälder Bote

Backpavillon: 2007 zur Stärkung der Trillfinger Nahversorgung aufgebaut – jetzt soll er wegkommen

Im Dezember 2017 schloss der Bäckerei-Pavillon der insolventen Bäckereikette Gulde seine Pforten in der Osterstraße in Trillfingen. Seitdem steht er leer. Jetzt kommt er weg.

Haigerloch-Trillfingen. Anfang Juli 2007 hatte die Bäckerei Gulde den Backpavillon an der Stelle eröffnet, wo früher das Trillfinger Bräuhaus stand. Damals mit kräftiger Unterstützung der Stadt Haigerloch: Sie hatte 16 000 Euro ausgegeben, damit der Platz eingeebnet und mit einer halbrunden Mauer versehen werden konnte. Es war eine Investition in die Aufrechterhaltung der Nahversorgung und ein großer Wunsch des Ortschaftsrates unter dem damaligen Ortsvorsteher Jürgen Beuter ( †).

So ging zunächst alles seinen Gang, bis die Ofterdinger Bäckerei-Kette Gulde im September 2017 wegen des großen Konkurrenzdrucks Insolvenz anmelden musste. Viele der Backfilialen, die der gut 140 Jahre alten Familienbetrieb aus Ofterdingen damals betrieb, mussten schließen, so auch die in Trillfingen.

Seither steht der Pavillon leer und zuerst sah es so aus, als ob das Leicht-Bauwerk von Trillfingen nach Bad Imnau umgesetzt werden könnte. Und zwar an die Stelle, wo das alte Rathaus steht. Dieses, so wünschte es sich Anfang 2018 der Imnauer Ortschaftsrat, sollte abgerissen werden, so dass man auf den leeren Platz den Pavillon setzen und Parkplätze hätte schaffen können. Auch dies mit dem Ziel, die Nahversorgung im früheren Kurort aufzuwerten.

Doch die Imnauer Wünsche scheiterten an den Kosten. Für den Abriss des alten Rathauses und die Schaffung von Parkplätzen waren nämlich etwa 60 000 bis 80 000 Euro veranschlagt. Zu viel für den Gemeinderat – und so blieb der Pavillon den Trillfingern erhalten.

Ob und wo er jetzt einen neuen Platz finden wird, ist noch offen. Fest steht jedoch, dass das weiß-orange-gelbe Bauwerk mittlerweile verkauft worden ist und bis Ende März abgebaut werden soll. Die durch den Rückbau frei werdende Fläche böte einerseits Platz für eine Eierverkaufsstelle des Hühnerhofes von Fabian Bischof. Andererseits könnt sich Trillfingens Ortsvorsteher Hermann Heim dort auch einen innerörtlichen Bauplatz vorstellen, weil der Platz etwa 580 Quadratmeter groß ist. Interesse dafür wäre vorhanden und die Gemeinde würde einen zeitnahen Verkauf bevorzugen, so Heim.

Zudem sei man mit den Besitzern des alten von der Straße aus gesehen rechts neben dem Pavillon stehenden Hauses in Verhandlungen betreffend dessen Verkauf. Auch hier könnte aus Heims Sicht ein weiterer innerörtlicher Bauplatz entstehen. Weitere Möglichkeiten zur innerörtlichen Bebauung sieht der Trillfinger Ortsvorsteher auch im Bereich unterhalb des Kindergartens St. Valentin.