Das sind die Realschüler und Gymnasiasten die sich gemeinsam mit Mitarbeitern vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg am Projekt "Haag von Sinnen" beteiligen. Foto: Stotz Foto: Schwarzwälder-Bote

Diese Woche arbeiten sie die jüdische Vergangheit der Stadt auf / Samstag Event im Haag

Von Sabine Stotz

Haigerloch. In Zusammenarbeit mit der Realschule und dem Gymnasium Haigerloch sowie der Stadt lässt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg diese Woche im ehemaligen jüdischen Viertel Haag die jüdische Kultur und Geschichte wieder aufleben.

Die 40 Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich intensiv und mit allen Sinnen mit dem Judentum in Haigerloch. Dabei gibt es verschiedene Workshops. Die Schüler, die darin mitmachen, recherchieren sowohl in der Stadt als auch auf dem jüdischen Friedhof. Ebenfalls mit einbezogen werden die im Haag wohnenden Haigerlocher Bürger. In Interviews werden sie befragt und die Ergebnisse den Mitschülern präsentiert.

Einer der Höhepunkte war am Dienstag der Besuch des jüdischen Human- und Veterinärmediziners Dr. Fredy Kahn aus Baisingen, dessen Eltern die Shoah überlebten. "Passt auf, was ihr sagt. Toleranz ist schwer, aber unbedingt notwendig", resümierte er am Ende des Dialogs.

Die Herstellung von koscheren Gummibärchen und Matzen (Brot) fehlen beim Projekt ebenso wenig wie Führungen durch das Viertel und in der ehemaligen Synagoge.

Mit Begeisterung nehmen die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben wahr und zeigten sich vor allem beim Besuch von Dr. Kahn sehr interessiert. Das Projekt findet am Samstag ab etwa 20 Uhr seinen Höhepunkt, wenn mit Gesang, Schauspiel und bei einsetzender Dunkelheit Fotoprojektionen auf Hauswänden das jüdische Leben im Haag wiedererwacht.

Auf zahlreiche Gäste und Zuschauer hoffen dann nicht nur die Organisatoren, sondern vor allem auch die Schülerinnen und Schüler. Ihnen wird das Projekt sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben.