Schon von Weitem sieht man, dass sich im früheren Gasthaus Schlössle an den Eyachauen was tut.Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Die Renovierung und der Umbau des historischen Gasthauses Schlössle ist eines der spannendsten Projekte im Städtle

Die Renovierung des geschichtsträchtigen Haigerlocher "Schlössle" ist eines der spannendsten Sanierungsprojekte im Stadtgebiet. Nachdem das denkmalgeschützte Haus einige Hürden nehmen musste, kommt es jetzt immer besser voran.

Haigerloch. Lange war die Zukunft des historischen Gasthauses neben der längst abgerissenen Haigerlocher Schlossbrauerei ungewiss. Im Mai 2019 folgte dann der Durchbruch. Der Gemeinderat stimmte dem Verkauf des Gebäudes durch die Stadt an die "Grundstücksgesellschaft Schlössle" zu.

Hinter dieser steht als Gesellschafter Roland Dürr. Mit seinem Konzept und einer damals genannten Investitionssumme von rund 2,7 Millionen Euro überzeugte er vor knapp zwei Jahren den Gemeinderat, nachdem zuvor einige Anläufe scheiterten, das Schlössle einer Wiederbelebung zuzuführen.

Wie die Renovierung eines alten, stadtbildprägenden Gebäudes gelingen kann, hat der Investor schon beim ehemaligen Kaufhaus Bolz am Marktplatz in der Unterstadt gezeigt.

Das Schlössle befindet sich rechts am nördlichen Stadteingang Haigerlochs direkt an der Eyach und fällt dort sofort ins Auge. Von manchen wird es auch als "Eintrittskarte" Haigerlochs bezeichnet. Von der Bauart her steht das Schlössle als gutes Beispiel für ein herrschaftliches Wohngebäude des 16. und 17. Jahrhunderts in einer eher kleinstädtischen Gegend.

Seit vor Jahren die umliegenden traditionsreichen Brauereigebäude abgerissen wurden, blieb einzig das Schlössle als Haus, das an eine jahrhundertealte Brautradition im Städtle erinnerte. Bekanntlich wird das Bier "Haigerlocher Schlossbräu" nach dem Aus der Schlossbrauerei von der Stuttgarter Brauerei Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH weiter gebraut.

Was den Renovierungstand des Gebäudes betrifft, ist laut Bauherr Roland Dürr ein Großteil bereits gemacht, mit dem Dach, sei man beinahe fertig.

Mit den Wohnungen sei man schon weiter, als mit der Fassade, diese soll im Juni oder Juli fertig gestellt sein. Die im "Schlössle" entstehenden geräumigen Altbauwohnungen würden derzeit inseriert, und laut Bauherr Roland Dürr sollen im Sommer – eventuell im Juli oder August – die ersten drei vermietet werden. So ist jedenfalls der Plan. Die Mietwohnungen – Eigentumswohnungen sind nicht vorgesehen – sind zwischen 50 und 140 Quadratmeter groß.

Die späteren Bewohner dürfen sich entweder über Balkone oder Loggias freuen, die ihnen einen schönen Blick in die umliegende Natur garantiert. Hier hat das Denkmalamt gewisse Zugeständnisse gemacht. Zudem ermöglichen die Wohnungen im Schlössle ein altersgerechtes Wohnen, es wird nämlich im Treppenhaus auch einen Aufzug geben.

Die Holzfußböden aus historischem Parkett tragen zur hochwertigen Ausstattung erheblich bei. Für jede Wohnpartei wird schließlich auch noch ein eigener Parkplatz direkt am Haus angelegt.

Noch nichts Neues gibt es hinsichtlich eines heimlichen Wunsches vieler Haigerlocher: nämlich die Reaktivierung der früheren Schlössle-Wirtschaft im Erdgeschoss, idealerweise in einer gastronomischen Form. Hier sei man in vielen Richtungen aktiv, aber etwas Konkretes gibt es laut Dürr noch nicht zu vermelden.