Impressionen vom Goldenen Herbst: Die Mosterei im Owinger Rathaus läuft derzeit auf Hochtouren. Fotos: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

In der Owinger Mosterei im Rathaus herrscht derzeit Hochbetrieb / Viele nutzen Bag-in-Box-System

Von Birgit Fechter

Haigerloch-Owingen. Hochbetrieb herrscht derzeit in der Mosterei im Owinger Rathaus. Aus allen Stadtteilen kommen die Kunden mit ihrem Obst in die einzige Moste in der Stadt. Betrieben wird sie seit einigen Jahren vom Obst- und Gartenbauverein Owingen.

Gemostet wird am Freitag Nachmittag und am Samstag. "Wir haben einen Riesen-Zulauf", erklärt Andreas Beiter vom OGV Owingen. Die verschiedenen Mosteteams sind bestens auf den Ansturm vorbereitet. Der Zeitplan ist eng getaktet, Leerlauf kann sich das Team nicht leisten, will es den Ansturm bewältigen. Vorfahren – Abladen – Mosten,

lautet die Devise.

Jeweils fünf Helfer vom OGV sind dann vor Ort, erklärt Beiter. Jeder kennt seine Aufgabe, alles geht Hand in Hand. Die Kundschaft, die ihr Mostobst bringt, packt auch selber mit an: Die Äpfel werden über eine Rutsche durch ein Loch in der Wand in die Moste befördert. Dort wird das Obst gewaschen und im Muser zerkleinert. Die somit entstandene Maische kommt über eine Pumpe auf die Pressteller – die sind in der Owinger Moste aus Akazienholz – und wird dort in Tücher eingepackt und gepresst. Der ausgepresste Saft fließt in eine Edelstahlwanne und wird dann entweder per Pumpe in die Pasteurisierungsanlage von Ralf Ott weitergeleitet oder in von den Obstbauern mitgebrachte Gefäße. Die verarbeiten ihn dann nach eigenem Gusto weiter, entweder zu Most oder selber zu Saft.

Früher gehörte der Mostkrug in vielen Familien auf den abendlichen Vespertisch. heute setzen die Obstbaumbesitzer meist andere Prioritäten "Viele wollen nur Saft", so Beiter.

Gerne wird daher die Pasteurisierungsanlage genutzt, die OGV-Mitglied Ralf Ott selber gebaut hat. Dort wird der Saft in Plastikbeutel, genannt Bags abgefüllt. Die Bags kommen dann in den kurz Box genannten Pappkarton oder können auch einfach so mitgenommen werden. Auch Sophie Jaillet und Anton Stehle vom Obst- und Gartenbauverein Trillfingen nutzen diesen Service, um die Vereinsmitglieder mit frischem Saft zu versorgen.

Die Arbeiten an Muser, Presse oder Pasteurisierungsanlage sind jedoch nur ein Teil des Mostens. Wichtig ist auch die Logistik, dazu gehören zum Beispiel das exakte Wiegen des Obstes und die finanzielle Abwicklung.

Gemostet werden kann nur nach Terminvereinbarung. Termine können über die Moste-Hotline 0152 03162430 von Montag bis Freitag jeweils von 17 bis 20 Uhr und am Samstag von 9 bis 15 Uhr vereinbart werden.