Nachdem die Reiff-Autotechnik-Niederlassung in Trillfingen aufgeben wurde, stand das Gebäude am Ende der Osterstraße leer. Jetzt hat es ein Ofterdinger Autohändler gekauft, der dort Wohnmobile und Vans anbieten möchte. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Trillfinger Rat stimmt Baugesuch zu / Kapellenorgel klingt wieder schön

Haigerloch-Trillfingen (tk). Mit einem interessanten Baugesuch befasste sich der Trillfinger Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Mittwoch. Die große Werkstatt- und Lagerhalle, in der bis vor kurzem die Reutlinger Firma Reiff Autotechnik untergebracht war, hat einen neuen Besitzer.

Und dieser, es handelt sich um eine Kfz-Vertriebsgesellschaft aus Ofterdingen, will den großen Industriebau äußerlich zwar kaum verändern, aber im Innern im Bereich des früheren Reifenlagers drei Wohnungen hauptsächlich für den Eigenbedarf schaffen. In den bisherigen beiden großen Werkstätten sollen künftig Wohnmobile und Vans zum Verkauf präsentiert werden. Der Trillfinger Ortschaftsrat hatte gegen dieses Projekt nichts einzuwenden und stimmte dem Baugesuch zu, zumal für den Nachweis von zwölf Fahrzeugstellplätzen vor dem Gebäude genügend Platz vorhanden ist.

Ein zweites größeres Thema war ein erneuter Vorstoß von Willi Bürkle hinsichtlich des von seinem Vater aufgebauten Heimatmuseums. Schon im Vorgänger-Gremium hatte er angeregt, die private Sammlung – darunter die Fahnen des Trillfinger Veteranenvereins aus dem Jahr 1873 und des Kriegervereins aus dem Jahr 1883 sowie Militaria und alte Geräte aus Handwerk und Landwirtschaft – wegen der beengten Verhältnisse in seinem Haus in einem öffentlichen Gebäude unterzubringen. Aus seiner Sicht würde sich dafür die Wohnung über der Ortschaftsverwaltung eignen. Die dort lebenden Asylbewerber, so Ortsvorsteher Horst Henle, sei inzwischen ausgezogen, die Wohnung müsste aber hergerichtet werden. Weil viele Mitglieder des neuen Ortschaftsrates die Sammlung noch nie gesehen haben, möchten sie sich zuerst ein Bild von den Sachen machen.

Auch die von Willi Bürkle in schon einmal angeregte Gründung eines Trillfinger Bürgervereins, der sich der Sanierung alter Gebäude im Ortskern annimmt, wurde in der Sitzung thematisiert. In Owingen gibt es einen solchen Verein bereits. Dieser Idee stand der neue Ortschaftsrat zwar positiv gegenüber, sah aber auch die Notwendigkeit geben, erst mal abzuklopfen, ob es Interesse an einem solchen Verein gibt und wo man Handlungsbedarf sieht.

Der städtische Bauhof nutzt weiterhin den alten Gemeindeschuppen am Ende der Obertorstraße, wo es die Straße zum Friedhof abzweigt. Und zwar zum Lagern von Geräten und Salz für den Winterdienst in Bad Imnau, Hart und Trillfingen. Insofern scheidet er für eine private Nutzung aus. Mehrere Trillfinger Bürger hatten offenbar Interesse an dem Schuppen gezeigt. Angeregt wurde in der Sitzung auch die Wiederanbringung eines Durchfahrtsverbotsschildes am Weg vom Heiligensee in Richtung Dorf sowie die Bepflanzung der Randstreifen an landwirtschaftlichen Wegen mit Büschen und Bäumen.

Ortsvorsteher Horst Henle gab weiter bekannt, dass die aus dem Jahr 1731 und ziemlich einzigartige Orgel in der Wendelinskapelle inzwischen von Orgelbauer Wolfgang Braun aus Bickelsberg in intensiver Kleinarbeit restauriert worden ist und wieder schön klingt. Sofern es möglich ist, soll das aus dem Jahr 1731 stammenden Instrument demnächst rund 20 Orgelfachleuten vorgestellt werden. Zu dieser Präsentation will Ortsvorsteher Henle dann auch die Ortschaftsräte einladen.