Ein Experiment: Damit Wochenend-Ausflügler in der Unterstadt wenigstens die Chance auf einen Kaffee haben, hat die Stadt das Reutlinger Kaffeemobil "Barischda" dafür gewinnen können, am Samstag und Sonntag auf den Marktplatz zu kommen. Wegen des nicht gerade freundlichen Wetters am Sonntag zog Thomas Schillinger (rechts) aber eine durchwachsene Bilanz des ersten Auftritts.Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Erstes Gastspiel des Kaffeemobils "Barischda" im Städtle lässt noch nicht wirklich auf die Erfolgsaussichten schließen

Auch wenn das Schlosscafé seinen Kaffee-, Kuchen- und Eisbetrieb eingestellt hat (wir haben berichtet), so sollen die Besucher der Museen in Unterstadt doch nicht völlig auf derlei Genüsse verzichten müssen. Am Wochenende stand beim Marktplatzbrunnen erstmals das Kaffeemobil "Barischda".

Haigerloch. Feinste Kaffeespezialitäten warteten am Wochenende auf dem Haigerlocher Marktplatz auf die Liebhaber dieses Heißgetränks. Am Samstag bediente Chef Benedict F. Buergin höchstpersönlich die Kunden, am wettermäßig weniger schönen Sonntag übernahm diese Aufgabe Thomas Schillinger.

Für die Betreiber des Kaffeemobils aus Reutlingen war die zweitägige Präsenz in Haigerloch der erste Ansatz seit Beginn des Lockdowns war, wieder Kaffee aus dem mobilen Wagen heraus anzubieten.

Normalerweise wird die zum Kaffeemobil ausgebaute niedliche kleine Piaggio Ape – ein echter automobiler Hingucker – von Firmen für Messen gebucht, diese waren wegen der Corona-Einschränkungen aber seit etwa Anfang März allesamt ausgefallen. In Haigerloch gab es am Samstag und Sonntag nicht nur "normalen" Kaffee, sondern auch Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und Doppio, (ein doppelter Espresso), Chai Latte und heiße Schokolade, die jedoch nicht nur für Kinder gedacht war, sondern auch von Erwachsenen bestellt werden durften.

Kühle alkoholfreie Getränke waren auch im Angebot. Auf die leckeren Cookies mussten die Kunden in Haigerloch allerdings verzichten, diese wird Schillinger eventuell später wieder anbieten.

Mit der Zahl der Kunden zeigte er sich insgesamt nicht so wirklich zufrieden. Am Samstag sei es okay gewesen, da habe er sogar mit noch weniger Kunden gerechnet, den Kaffeeverkauf am Sonntag bezeichnete er dagegen als "eher mau". Weil es ein trister Regentag war, waren nur wenige Leute im Städtle unterwegs.

So hat sich das Wochenende inklusive der langen Anfahrt beziehungsweise zusammen mit dem Vor- und Nachbereitungsaufwand leider kaum gelohnt. Alles in allem sei der zweitägige Aufenthalt in Haigerloch laut Schillinger ein Probelauf gewesen. Man habe Erfahrungen gesammelt, und Haigerloch sei einen Besuch wert gewesen. Sollte es sich in der Zukunft wieder rechnen, könne man ein solches Engagement beibehalten, vor allem im Sommer, da dann, so seine Hoffnung, besseres Wetter herrsche und in diesem Jahr viele Leute auf größeren Urlaub verzichten würden.

Für die Kunden oder Kaffeegenießer hat sich ein Abstecher zum Kaffeemobil dagegen gelohnt, der "Barischda" wurde für die gute Qualität seiner Heißgetränke gelobt.

Und, ein Aspekt, der etwas Hoffnung macht: Schillinger schenkte nicht nur an Leute aus, die sich die neueste Ausstellung im textilen Alraune-Museum im ehemaligen Gasthaus Schwanen ansahen oder das Atomkeller besuchten, es waren auch Leute auf den Marktplatz anzutreffen, die extra für eine Tasse Kaffee oder Schokolade nach Haigerloch gefahren sind und nach einem kleinen Schwätzchen mit Familie oder Freunden wieder weiterzogen.