Kommunales: Gruoler Rat jedoch für Reduzierung des Gemeinderates auf 18 Sitze

Haigerloch-Gruol. Noch bevor der Gemeinderat über die 2019 anstehende Kommunalwahl berät, hat das Thema die Ortschaftsräte erreicht. Am Donnerstag diskutierte der Gruoler Ortschaftsrat über die Echte oder Unechte Teilortswahl und eine Verkleinerung der Ratsgremien.

Es ist ein offenes Geheimnis: Ginge es nach Bürgermeister Heinrich Götz, wäre die Unechte Teilortswahl – sie sichert jedem der neun Stadtteil eine bestimmte Anzahl von Sitzen im Gemeinderat – längst abgeschafft und die Zahl der Personen, die am Gemeinderatstisch Platz nehmen reduziert. Götz ist der Meinung, dass sich dadurch nicht nur Kosten sparen lassen, sondern auch die politische Arbeit effizienter würde.

Doch die bisherigen Vorstöße des Bürgermeisters in diese Richtung wurden stets vom Gemeinderat abgeschmettert. Weil aber die nächste Kommunalwahl schon wieder vor der Tür steht (Mai 2019) und außerdem aus der Kernstadt Haigerloch Wünsche laut wurden, statt eines Beschließenden Ausschusses einen Ortschaftsrat mitsamt Ortsvorsteher zu installieren, kommt der ganze Themenkomplex am nächsten Dienstag, 26. Juni, bei der Gemeinderatssitzung ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus auf den Tisch.

Auch Gruols Ortsvorsteher Otto Schneider stellte das Thema am Dienstag im Ortschaftsrat zur Diskussion und das Meinungsbild, das dabei entstand, war durchaus differenziert. Generell lehnt der Ortschaftsrat – so auch schon wie der Ortschaftsrat Stetten – die Abschaffung der Unechten Teilortswahl prinzipiell ab. Mit einer Verkleinerung des Gemeinderates von jetzt 26 Mitglieder auf 18, zeigte sich das Gremium aber einverstanden.

"Haigerloch hat im Verhältnis zu Städten wie Hechingen und Balingen einen recht großen Gemeinderat", räumte CDU-Stadtrat Hans Wiest ein. Und bei einer Reduktion auf 18 Sitze, so ein weiteres Argument, würde Gruol auch nicht allzu viel Gewicht verlieren. Nach dem bisherigen Proporz sind Gruol im Gemeinderat vier Sitze garantiert. Bei 18 Gemeinderäten wären es immer noch drei – mehr hätte nur die Kernstadt (vier).

Anders sah es das Gremium bei der Besetzung des Ortschaftsrates. Hier möchte man an der bisherigen Größe von elf gewählten Mitgliedern festhalten und nicht auf ein Neuner-Gremium reduzieren. "Dadurch machen wir schon von vorneherein die Tür für potenzielle Kandidaten zu", argumentierte Andrea Gathmann. Das Gremium war sich einig: Man vergebe sich nichts, die Zahl bei elf zu belassen – falls sich nachher tatsächlich nicht genügend Bewerber finden lassen, werde halt mit einem personell kleiner besetzten Ortschaftsrat weitergearbeitet.