Gymnasium: Projekttage zum Schuljahresschluss befassen sich mit dem Klimawandel – ­auch an der Schule

Nicht erst, seit auf der ganzen Welt Schüler und Schülerinnen auf die Straße gehen, um für eine bessere Umweltpolitik zu protestieren, ist der Klimawandel in aller Munde. Was also lag näher, als ihn zum zentralen Thema der Projekttage am Haigerlocher Gymnasium zu machen?

Haigerloch. Wie kann man die Zukunft des "blauen Planeten" und künftiger Generationen sicherstellen? Das ist aus Sicht von Schülersprecher Jannis Pfeffer eine ganz wichtige Frage. Aber wie viele seiner Generation ist auch er unzufrieden damit, wie zögerlich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Antworten auf drängende Fragen finden. Pfeffer: "Es ändert sich nicht viel, jedenfalls weniger, als es müsste."

Schon vor mehr als einem Jahr, als Greta Thunberg noch zur Schule ging und nicht demonstrierte, so erklärt Jannis Pfeffer weiter, sei bei den Schülersprechern des Gymnasiums die Idee aufgekommen, Projekttage zu den außerordentlich wichtigen Themen Klima und Umwelt zu organisieren. Und weil man dabei nicht nur an die Verbesserung des Weltklimas sondern ganz handfest auch an die Verbesserung des Schulklimas – also des Zusammenlebens in der Schule – dachte, hatte ein Arbeitskreis das Motto der Projekttage schnell gefunden: SchulKlimaWandel.

Schule setzt Ideen in über 20 Projekten um

Nach langer Planung und Vorbereitung startete das dreitägige Schulprojekt am Montag. In gut 20 Projekten arbeiteten Schüler und Lehrer klassenübergreifend zusammen. Es entstanden ganz unterschiedliche Ideen wie zum Beispiel der Bau von Wildbienenhotels oder die Herstellung von Tierspielzeug. Eine Gruppe widmete sich dem Thema Sportabzeichen.

Die anderen setzten sich mit Themenkomplexen wie Massentierhaltung, Bienensterben oder Überfischung auseinander. Analysiert wurden auch Ursachen und Folgen großer Dürrekatastrophen oder Überschwemmungen. Andere hatten eine ganze Eisbärenfamilie gebastelt und diese – besser hätte es nicht passen können – bei den derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen ins Freie gestellt, um damit zu veranschaulichen, wie sehr diese Tiere unter dem Dahinschwinden ihres natürlichen Lebensraumes in den nördlichen Polarregionen leiden.

Kann man ohne Smartphone auskommen? Auch das war ein Versuch wert. Wer wollte, konnte sein mobiles Kommunikationsgerät am Montag im Sekretariat der Schule abzugeben und drei Tage lang das "Handyfasten" ausprobieren.

Unter der Prämisse "Umwelt und Schulweg" war auch dazu aufgerufen, sich Gedanken über den Ausstoß von Treibhausgasen zu machen, die vorwiegend von Autos, Mofas, Mopeds und Rollern produziert werden. Als Alternative hierzu bot sich der Bus – den allerdings ohnehin die meisten Schüler des Gymnasiums nutzen – das Fahrrad oder der Fußmarsch an.

Abgeschlossen wurden die Projekttage dann am Mittwoch mit einem großen Projektfest, das wegen Temperaturen von deutlich über 30 Grad allerdings nicht im Freien, sondern in der alten Schulturnhalle stattfand.

Die drei Schülersprecher Jannis Pfeffer, Tamina Gaus und Semmy Fischer begrüßten dort nicht nur ihre Mitschüler, Lehrer und Lehrerinnen, sondern auch einige Eltern. Unter den Gäste waren zudem Bürgermeister Heinrich Götz sowie der Haigerlocher Ortsvorsteher Michael A.C. Ashcroft.

Die drei Schülersprecher waren beeindruckt davon, was in den drei Projekttagen alles zu Stande kam. Ein Ziel, nämlich das Schulklima zu verbessern, sei damit eindeutig erreicht worden, weil alle sehr gut miteinander gearbeitet hätten.

Auch Schulleiterin Karin Kriesell zollte ihren Schülerinnen und Schülern Respekt für das, was sie auf die Beine gestellt hatten. Jetzt hätten in den Ferien alle sechs Wochen Zeit, um darüber nachzudenken, was sie in ihrem künftigen Verhalten ändern könnten.

Danach gab es eine beeindruckende Performance der Theater AG von Kerstin Gotthardt. Sie präsentierten sich zunächst als maskierte anonyme Masse, die ziemlich übel mit der Welt umgeht. Als Symbol dafür wurde einem kleinen aufblasbaren Globus die Luft abgelassen. Aber schließlich sah die Gruppe ihr Fehlverhalten ein, legte nach und nach die Masken ab und hauchte gemeinsam dem Erdballon wieder neuen Atem ein. Die Auftritte der Turn-AG danach bekam ebenso begeisterten Beifall wie die muskalische Darbietung einer Cajon-Gruppe.

Hinterher konnte man sich in den Klassenzimmern in Ruhe die Projektarbeiten über den SchulKlimaWandel ansehen. Einige davon waren per Film dokumentiert worden. Im Zusammenhang mit dem Tierspielzeug-Projekt bekam die Schule außerdem Besuch von einem Tierheim.

Für Bewirtung war ebenfalls gesorgt. Der Förderverein der Schule verkaufte Getränke, Kaffee, Kuchen und herzhafte Kleinigkeiten zum Essen bot die Kursstufe 1 an.