Ob das Haigerlocher Gymnasium im Schuljahr 2018/19 Sport als Profilfach genehmigt bekommt ist offen. Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Schulwesen: Es bleibt unsicher, ob das Gymnasium das ersehnte Sportprofil erhält

Wird es im neuen Schuljahr am Gymnasium in Haigerloch das beantragte Sportprofil überhaupt geben? Eine definitive Antwort auf diese Frage gibt es im Moment nicht, aber die Situation scheint eher gegen eine Realisierung dieses Angebotes zu sprechen.

Haigerloch. "Ich kann ihnen dazu offiziell noch nichts sagen", erklärte gestern Schulleiterin Karin Kriesell auf Nachfrage unserer Zeitung. Richtig sei aber, dass man die für das Sportprofil (siehe Info-Rubrik) geforderte Anmeldezahl von 70 neuen Fünftklässlern nicht habe.

Allerdings ist noch nicht klar, wie viele neue Fünfer tatsächlich im Schuljahr 2018/19 das Haigerlocher Gymnasium besuchen werden. Es steht nämlich noch das Besondere Beratungsverfahren aus. Im Gespräch zwischen Eltern und einer qualifizierten Beratungslehrkraft – gegebenenfalls auch mit einem Begabungstest – wird dabei sozusagen in letzter Instanz über die "gymnasiale Tauglichkeit" von Kindern entscheiden. Weil dieses Prozedere noch aussteht, geht Kriesell davon aus, dass ihr erst zu den Pfingstferien endgültige Anmeldezahlen vorliegen.

Wenn das Haigerlocher Gymnasium für das neue Schuljahr tatsächlich vom Regierungspräsidium Tübingen kein Sportprofil genehmigt bekäme, wäre das für alle Beteiligten ein herber Rückschlag. "Es wäre schon schade, wenn es nicht käme, denn in der Bewerbung um das Profil steckt viel Arbeit und Enthusiasmus aller Beteiligten drin", sagt Schuldirektorin Kriesell.

Seit Anfang 2016 kämpfen das Gymnasium und die Stadt Haigerloch als Schulträger um die Einrichtung des Sportprofils als drittem Profil neben der Fremdsprache Spanisch und dem Fach Naturwissensschaft und Technik (NwT). Doch zweimal hat das Regierungspräsidium in Tübingen bislang eine Entscheidung über die Einführung des Sportprofils vertagt.

Der Grund, warum man in Haigerloch so sehr nach dem Sportprofil strebt, ist simpel: Im harten Wettbewerb der Schulen um Schüler will man einfach ein weiteres attraktives Angebot im Portfolio haben und damit für eine langfristige Existenzsicherung der Bildungseinrichtung sorgen.

Seit zum Beispiel das Gymnasium in Sulz wieder einen G9-Zug (Abitur nach Klasse 13) anbietet, sind die Anmeldezahlen von Kindern aus der Nachbargemeinde Empfingen merklich zurückgegangen. Und das Gymnasium in Haigerloch braucht etwa 70 Kinder, um die Eingangsklasse fünf mit einem soliden Puffer dreizügig führen zu können.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Wenn’s mit dem Sportprofil diesmal nicht klappen sollte, können Stadt und Gymnasium unverdrossen den nächsten Anlauf wagen. Allerdings muss die ganze Arbeit dann wieder bei Null starten. Ein Konzept ist zu erstellen und dieses muss erneut die schulischen Gremien durchlaufen und braucht wieder einen Gemeinderatsbeschluss, damit die Stadt einen Antrag stellen kann.