Eine Brandschutztreppe wurde 2018 am Owinger Grundschul-Gebäude in Betrieb genommen. Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresrückblick: 2018 brachte in Owingen ein paar überraschende Wendungen

Es sind zwar völlig unerwartetet ein paar Türen verschlossen geblieben, aber es haben sich auch neue geöffnet. So in etwa lässt sich das Jahr 2018 in Owingen beschreiben, wenn man den Jahresrückblick von Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder auf sich wirken lässt.

Haigerloch-Owingen. Das Jahr 2018 war erst wenige Tage alt, da bescherte es den Owinger einen Kracher der unangenehmsten Sorte. Das alte Pfarrhaus, in dem die Katholische Öffentliche Bücherei und der Jugendtreff untergebracht waren, brannte.

Bis heute ist die Ursache für das Feuer ungeklärt, die bitteren Folgen wurden aber schnell offensichtlich: Das Gebäude war nicht mehr nutzbar – Bücherei und Jugendtreff standen ohne Dach über dem Kopf da.

Bei der Unterbringung der Bücherei konnte man sich rasch behelfen, in dem man sie zunächst in den Pfarrsaal unter der Neuen Kirche ließ und die Institution schließlich am 29. Dezember in die leer stehende Pfarrerswohnung nach Stetten umzog Dort bleibt sie wohl für ein paar Jahre, bis der Kindergarten in Owingen so ausgebaut ist, dass sie dort ihr neues Zuhause findet. Binders nüchternes Fazit zu der Geschichte: "Dem tollen Jubiläumsjahr 2017 folgte 2018 der Absturz."

Im Gegensatz zur Bücherei ist die Jugendgruppe bis heute noch ohne feste Bleibe, wie Ortsvorsteher Binder am Montag im Ortschaftsrat konstatierte. Allerdings hat man sich auch um ihre Zukunft im alten Jahr fieberhaft Gedanken gemacht. So wurde zu Beispiel darüber nachgedacht, sie in einem Container unterzubringen oder auf der Wiese hinter dem Rathaus einen kleinen Neubau für den Jugendtreff zu erstellen.

Entschieden ist aber noch nichts. Immerhin wurde am 24. Juli ein Jugendverein aus der Taufe gehoben, ihm traten spontan 30 Jugendliche und Erwachsene bei.

Noch vor dem Jugendverein hatte am 16. April ein Bürgerverein das Licht der Welt erblickt. Er sollte eigentlich die groß angelegte Ortskernentwicklung begleiten. Doch der Arbeitseifer des Vereins und die bei der Gründungsversammlung erzeugte Aufbruchsstimmung erhielten rasch einen Dämpfer: das zusammen mit der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH erstellte Innenentwicklungskonzept unter dem Schlagwort "Owingen der Zukunft" wurde quasi vom Gemeinderat zusammengestutzt.

Um das Konzept optimal umsetzen zu können, wäre nämlich der Erlass eines gesamtstädtischen Sanierungsgebietes nötig gewesen. Doch das wollte der Gemeinderat – im Gegensatz zu den Owingern – aus Kostengründen nicht haben. Also müssen die Owinger nun versuchen, die Sanierung und Modernisierung alter innerörtlicher Gebäude mittels Privatinitiative und ELR-Fördermittel selbst umzusetzen. Auch die Anlegung einer Rasenurnenanlage auf dem Friedhof wurde vom Ortschaftsrat befürwortet, es ist aber noch nicht entscheiden ob diese verwirklicht wird. angeregt wurde auch der Aufkauf des alten ausgebrannten Pfarrhauses, um nach dessen Abbruch innerörtliche Bauplatzangebot zu schaffen.

Die positiven Seiten des Jahres 2018: Oberhalb des Lagerhalle der Firma Volm können vier Bauplätze erschlossen werden und auch die Verwaltungsstelle im Rathaus ist seit November mit Marina Siopidou wieder besetzt.

Sehr zur Freude von Ortsvorsteher Binder fiel die Einwohnerentwicklung Owingens aus. Der Ort im Eyachtal verzeichnete zum Jahresende 1447 Einwohner und damit 16 mehr als 2017. Besonders freute sich Karl-Heinz Binder über 13 Geburten.

Zum Schluss seines Rückblickes bedankte er sich bei allen, die sich das ganze Jahr über in die dörfliche Gemeinschaft einbringen und blickte dem noch jungen Jahr 2019 mit Optimismus entgegen.