Bildung: Förderschule wird in die Albert-Schweitzer-Schule in Hechingen integriert
Haigerloch/Hechingen. (tk) Die Förderschule hat in Gruol nur ein kurzes Gastspiel gegeben. Wie deren Rektorin Gudrun Keim am Donnerstag bei der öffentlichen Sitzung des Haigerlocher Schulausschusses bekannt gab, wird die Förderschule dort ab dem Schuljahr 2016/17 aufgegeben.
Stattdessen wird die Schule dem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Hechingen angegliedert und Schulleiter Sven Kremer unterstellt. Der Unterricht für die noch neun verbliebenen Förderschüler – Klassenstufe drei bis sechs; also Kinder im Alter zwischen etwa acht und 12 Jahren – wird ab dem nächstem Schuljahr also in Hechingen stattfinden. Im Volksmund ist die Einrichtung in der Martinsstraße übrigens besser bekannt als Albert-Schweitzer-Schule.
Die vom Staatlichen Schulamt mitgetragene Entscheidung hat gleich mehrere Gründe: Zum einen hat das Land Baden-Württemberg am 15. Juli 2015 das Schulgesetz geändert und damit mehr Inklusion ermöglicht. Die Gesetzesänderung lässt Eltern von Kindern mit Anspruch auf einen sonderpädagogische Förderung seit dem Schuljahr 2015/16 die Wahl zwischen einem Sonderpädogigschen Bildungs- und Beratungszentrum oder Unterricht an einer konventionellen Grundschule. Dort – die Owinger Grundschule ist ein Beispiel dafür – gibt es zum Teil so genannte Inklusionsklassen mit besonders pädagogisch geschultem Personal. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Zahl der Förderschüler rückläufig. Als Gudrun Keim mit der Förderschule im Schuljahr 2014/15 von deren bisherigen Standort Bad Imnau nach Gruol umzog und dort die Arbeit aufnahm, waren es noch 14 Kinder. Außerdem wird die in Gruol lebende Schulleiterin zunächst ein Sabbath-Jahr einlegen und dann im Jahr darauf in den Ruhestand verabschiedet.
Was in Haigerloch bleibt, dies betont die scheidende Schulleiterin im Gespräch mit unserer Zeitung, ist die Frühförderung und der sonderpädagogische Dienst. Dieser, so Gudrun Keim, werde auch in Zukunft mit der selben Stundenzahl an Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen stattfinden.