Lumpenball: Heike Schneck nimmt in der Narrenpredigt Schließung der "Bank fürs Volk" aufs Korn / Ballett als tanzende Avatare
"Uiuiuiuiuiuiui, auauauauau" sang das Publikum immer wieder am Montagabend beim Owinger Lumpenball im vollen Gasthaus Engel.
Haigerloch-Owingen. Das abwechslungsreiche Programm startete mit dem traditionellen Einmarsch der Lumpen, ehe das perfekt geschminkte und kostümierte "Aubenger Ballett" seinen famosen Tanz "Avatar – Im Kampf um das eigene Leben" präsentierte.
Niklas Stifel massierte an-schließend die Zwerchfelle der Anwesenden, indem er als "Bauer Zitzele" mit gehäkeltem Kuh-Euter auf dem Kopf diverse und teils schlüpfrige Witze zum Besten gab.
Drei Mitglieder der Fürstengarde sorgten danach als "Die Mexikaner" in entsprechender Tracht inklusive Sombreros, Rasseln, Gitarre und Trompete mit zwei Playback-Einlagen für mexikanisches Flair. Dabei erklang Tony Marshalls Klassiker "Fiesta Mexicana", hier sang und klatschte das Publikum kräftig mit.
Einer der Höhepunkte des Abends war die gereimte Narrenpredigt der als ältere Frau verkleideten Heike Schneck. Sie befasste sich mit der Schließung der Volksbankfiliale, die aus ihrer Sicht vor allem den älteren Owingern zu schaffen macht. "Also send vor ällem mir Ältere so froh gsei über die Bank fürs Volk, des isch top, mir Alte brauche Hilfe ond koan Internet-Shop."
Die Rednerin befürchte, dass sie nun für das Abwickeln der Bankgeschäfte mit ihrem Rollator nach Bisingen laufen müsse. Aber kein Problem, bald gebe es in Owingen ja eine Rettungswache, dann könne sie sich von ihrem langen Weg zur Bank unterm Sauerstoffzelt wieder erholen.
Beim Sketch "Wenn ich nicht auf der Bühne wäre" der Fürstengarde enterten nacheinander ein Polizist, ein Fußballer, ein Maler, ein Zimmermann, ein Boxer, eine Tänzerin, ein Waschweib, ein Gärtner, ein Golfer und ein Feuerwehrmann die Bühne, wobei jede Figur mit eigenem Spruch und einer eigenen Choreografie versehen war. Komisch wurde das Ganze, als alle gleichzeitig agierten.
Nicht minder lustig war der Sketch "Bettgeschichten" mit Dietmar Wannenmacher als Ehefrau und Tobias Binder als Gatte, die sich in einem senkrecht auf der Bühne stehenden Bett witzige Dialoge lieferten.
Die Mitglieder des Männerballetts "Aerobic Sisters" sorgten als Prima-Ballerinas für Lachtränen im Publikum, ehe die Lumpenkapelle Grosselfingen/Owingen mit fetzigen Liedern wie "Die kleine Kneipe" den Schlusspunkt unter eine gelungene Wirtshausfasnet setzten.
