Ein Konzert ganz nach den Wünschen der Zuhörer gaben die Musiker der Stadtkapelle Haigerloch am Samstagabend in der Witthauhalle. Fotos: Bäuerle Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stadtkapelle überzeugt mit variationsreichen Stücken / Publikum singt begeistert mit

Mit einem Wunschkonzert unter dem Motto "Sie haben gewählt" erfreute die Stadtkapelle Haigerloch die Zuhörer am Samstagabend in der nahezu voll besetzten Witthauhalle.

Haigerloch. Im Rahmen des Jubiläums, das die Stadtkapelle in diesem Jahr feiert, wurden unter anderem bei verschiedenen Veranstaltungen von den Gästen und den Freunden des Orchesters Stimmzettel ausgefüllt. Das Ergebnis wurde nun mit den Stücken beim Konzert präsentiert.

Das Aktivenorchester glänzte zu Beginn mit dem vor Energie und Lebensfreude strotzenden "Jubilance", wobei sich schnelleres, schwungvolles Tempo mit getragenen Passagen abwechselte. Teils stand die Pauke im Fokus.

Beim "Tanz der Vampire" setzten die Musiker die Vampirjagd des Professors Ambrosius und des Assistenten Alfred musikalisch gekonnt in Szene.

Mit "Zeitlos" beschritten die Musiker anschließend ganz andere Pfade und bewiesen, dass Polka nicht unbedingt immer Polka sein muss: Traditionelles auf modern getrimmt. Beim folgenden Stück "How To Train Your Dragon" widmeten sich die Musiker dem "Abriss" eines Filmes, entführten ihr Publikum in das mystische Land der Drachen tötenden Wikinger und gingen musikalisch unter anderem auf die Kampfszenen ein. Auch das Schlagwerk durfte sich entsprechend in Szene setzen, die Halle schien teils zu vibrieren. Die Kapelle überzeugte in jeder Hinsicht.

Insgesamt fiel nicht nur bei den fröhlichen Passagen oder der schönen Melodie unter anderem das hohe Holz auf.

Als Solisten taten sich Theresa Alex (Querflöte), sowie Jannis Pfeffer und Robin Eger (jeweils Klarinette) hervor. Der glänzende Abschluss des ersten Konzertteils hieß zwar "Gabriel’s Oboe", hier war jedoch Franziska Erat an der Oboe gefragt, die traumhaft gefühlvoll und wunderschön getragen zu Werke ging und durch das einfühlsame, dezente Spiel des Orchesters toll begleitet wurde. Das Publikum zeigte sich durch tosenden Beifall und Johlen begeistert.

"Der Zigeunerbaron" eröffnete den zweiten Konzertteil. "Noah’s Ark" (Die Arche Noahs) über die bekannte biblische Geschichte wurde durch einen Text, markant vorgetragen von Wilfried Selinka, eingeleitet.

"Der Zigeunerbaron": Dramatik, Volumen und auch ruhige Momente

Das abwechslungsreiche Stück bot unter anderem Dramatik und Volumen, aber auch ruhige Momente. Die imponierenden Solisten gaben sich hier die Klinke in die Hand: Kerstin Maurer und Anton Bächle (jeweils Trompete), Hans Bäurle (Tenorhorn), Sandra Bürkle und Andreas Wolters (jeweils Horn) und Mira Bacher (Querflöte).

Danach verbreitete man mit dem sehnsüchtigen, melancholisch angehauchten "Happy X-Mas" von John Lennon weihnachtlich besinnliche Stimmung. Die Zuhörer zündeten bei dieser Komposition Wunderkerzen an.

Mit einem Medley aus Kult-Hits der 1980er-Jahre endete der offizielle Teil. Hier beklagte sich das Orchester über einen "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang, setzte beim balladesken "Ohne Dich" von der Münchener Freiheit unter anderem die Saxofone in Szene und intonierte auf peppige Weise den Klaus Lage-Klassiker "1001 Nacht". Bei "Sternenhimmel" von Hubert Kah schwenkten einige Musiker kleine gebastelte Sterne an Stäben, ehe das Medley mit Falcos "Rock Me Amadeus" ausklang. Das Publikum sang teils begeistert mit.

Als Zugabe erklangen noch Weihnachtslieder wie "Vom Himmel hoch", "Leise rieselt der Schnee", "Little Drummer Boy" oder "Jingle Bells".