Das Ensemble "Vocal Pierre de Lune" konzertierte gemeinsam mit dem Kammerorchester Mössingen und Solisten in der Schlosskirche. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Beeindruckende Aufführung in der Schlosskirche

Haigerloch. Die frisch renovierte Schlosskirche kam am Sonntag als Schauplatz für ein geistliches Konzert zu ihrem Recht. Dabei war die Kirche mehr als schöne Kulisse für erhabene Musik: Beides verschmolz zu einem Gesamtkunstwerk von Licht, Farben und Klängen. Und das Luther-Motto, dass einmal gesungen so viel ist wie zwei Mal gebetet, traf auf diese kirchenmusikalische Stunde ganz sicher zu.

Das Vokalensemble "Pierre de Lune" aus der Mössinger Partnerstadt Saint-Julien-en-Genevois und Solisten aus Genf musizierten gemeinsam mit dem Mössinger Kammerorchester.

Eingangs spielte das Orchester unter der Leitung von Dietrich Schöller-Manno ein Allegro scherzando aus der Schauspielmusik "Josef Kajetàn Tyl" von Antonin Dvorak , gefolgt von der Bach-Kantate "Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß", das durch Holzbläser eine besonders innige Note bekam. Abgeschlossen wurde der Instrumentalpart mit einem Andantino aus der Schauspielmusik "Rosamunde" von Franz Schubert.

Höhepunkt war die Aufführung der zweisätzigen "Missa brevis A-Dur" von Johann Sebastian Bach für Chor, Orchester und Solisten unter der Leitung von Emmanuel Junod. Bei dieser Art der kurzen Messe sind nur die Sätze Kyrie und Gloria vertont. Wichtige Parts der Messe sind als Arien komponiert.

Dabei durften die Solisten besonders glänzen: Bassist Fabrice Raviola beim "Domine Deus", Sopranistin Francisca Osario Doren beim "Qui tollis", Altsängerin Catherine Pillonel Bachetta beim "Quoniam Tu solus sanctus". Die Tenor-Soli in den Chorsätzen sang Fernando Cuellar.

Beim "Cum Sancto Spiritu" fanden sich Chor und Orchester wieder zusammen. Dieser Satz hat es wahrlich verdient, als strahlender Schlusspunkt einer Messe zur Geltung zu kommen, was der begeisterte Beifall bewies.

Mit der Choralkantate "Verleih uns Frieden gnädiglich" von Felix Mendelssohn Bartholdy auf entließen die Sänger und Musiker das Konzertpublikum. Besser kann man eine solche Kirchenmusikstunde kaum beenden.