In Owingen kann man noch bis Ende Oktober mosten. Unsere Bilder zeigen Impressionen vom ersten Mosttag in in der Mosterei im örtlichen Rathaus. Fotos: Pfeffer Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Die Obsternte 2017 hat unter Frühjahrsfrost gelitten – das spürt man auch in der Owinger Mosterei

Die Saison in in der Owinger Mosterei im Erdgeschoss des Rathauses hat begonnen – auch wenn dieses Jahr landauf, landab die Obsternte eher mager ausfällt und damit die Nachfrage nach Most-Terminen geringer ist als in anderen Jahren.

Haigerloch-Owingen. Dies liegt laut Ralf Ott, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Owingen, daran, dass die Erträge nach einer starken Frostnacht im April sich nur bei zehn Prozent der üblichen Menge bewegen.

Am ersten Mosttag kamen nicht einmal zehn Anlieferer nach Owingen, was Ott bedauert. Und die Menge pro Anlieferung fiel mit zwei bis fünf Zentnern auch relativ gering aus. Die Qualität des Obstes, das den Frühjahrsfrost überlebt hat, ist allerdings gut: Die Öchslegrade bewegen sich bei 60 Grad.

Seit nunmehr zehn Jahren wird in Owingen wieder gemostet. Die Anlage dafür wurde von einem Hirrlinger Bürger, der aus Altersgründen aufgab, abgekauft. In Owingen wurde sie dann aufgebaut und wieder auf Vordermann gebracht. Die passionierten Obstanlieferer sind froh, dass man Äpfel und Birnen noch in der Region vermosten kann. Die Obstanlieferer kommen aus einem Umkreis von etwa 20 Kilometern nach Owingen.

In der Regel sind immer pro Mosttag immer vier Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Owingen in der Mosterei anwesend. Die Dauer einer Abfüllung beträgt etwa 30 Minuten. Ein Zentner Obst ergibt etwa 180 Liter Saft und als Rückstand etwa 60 Kilogramm Trester, der von Bauern abgeholt wird. Zwei Drittel des in Owingen gepressten Obstes wird als Apfelsaft verwendet und ein Drittel als Most. Diesen lagern die Kunden in ihren Kellern ein, überwiegend in Kunststofffässern.

Der Apfelsaft wird in einer gesonderten Anlage auf 80 Grad erhitzt und dadurch pasteurisiert. Danach wird er in die heutzutage sehr beliebten "Bags in Boxes" (Kunststoff-Beutel ummantelt mit Kartonagen) abgefüllt. Die Boxen haben Fassungsvermögen von fünf oder zehn Litern.

Noch zwei Obsttermine stehen ins Haus. Am kommenden Samstag, 14. Oktober, werden in Owingen Kleinstmengen angenommen, so dass auch Leute mit geringen Obst-Erträgen in den Genuss von Apfelsaft kommen. Letzter Mosttag 2017 ist am Samstag, 28. Oktober, anlässlich des Schlachtfestes der Feuerwehr Owingen.

Im BayWa-Lagerhaus in Haigerloch sieht die Situation übrigens nicht viel anders aus als in der Owinger Mosterei. Dort wurden 80 Prozent weniger Obst als in anderen Jahren angeliefert, vorwiegend aus dem Raum Starzach und aus dem Neckartal.

Weitere Informationen: Anmeldungen für das Mosten von Kleinmengen am 14. Oktober nimmt Carmen Welte-Ott unter Telefon 0152/03 16 24 30 oder der E-Mail cwo@weltedesign.de entgegen.