Unter der Führung von Claudia Sailer (links) besichtigte der Ortschaftsrat Haigerloch am Donnerstag den städtischen Friedhof am Ende der Gruoler Straße.Foto: Reiband Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kernstadt-Ortschaftsrat besichtigt den städtischen Friedhof

Haigerloch. (nar/tk). Der Haigerlocher Ortschaftsrat besuchte am Donnerstag den Kernstadt-Friedhof, um dessen Zustand zu begutachten. Es war das erste Mal, das sich dieses jetzt knapp ein Jahr altes Gremium so intensiv mit dem Friedhof beschäftigte.

Der Friedhof als Ort der Würde und des Abschiedes: In Covid-19-Zeiten rücke dies noch viel mehr in den Blickpunkt als sonst, meinte Ortsvorsteher Michael A.C Ashcroft zum Beginn des Rundgangs, der von einigen Bürgern begleitet und von Ortschaftsrätin Claudia Sailer geführt wurde.

Positiv fiel bei der Begehung auf, dass die Stadt Wege gesäubert beziehungsweise frisch gesplittet hat. Allerdings macht der Splitt das Befahren der Wege mit Rollatoren und dergleichen etwas mühsam. Vier Bäume am Friedhofseingang wurden zudem gefällt, nach Auskunft von Ashcroft deshalb, weil sie laut Stadtverwaltung krank waren. Die neu gepflanzten Bäume vor der neugotischen Kapelle wurden lobend zur Kenntnis genommen, wobei hier die Frage auftauchte, warum keine Kastanien nachgepflanzt wurden und damit an die bestehenden Bäume angeknüpft wurde

Ein großer Mangel stellte für die Gruppe indes die Mauer auf der Südseite zur Gruoler Straße hin dar: Aus dieser Denkmalgeschützen Außenmauer haben sich in jüngerer Vergangenheit Gesteinsbrocken gelöst und sind auf Gräber gefallen.

Aber auch der Zustand der inneren Mauer, die den alten vom neuen Friedhofsteil abgrenzt, macht Sorgen. Diese Probleme zu lösen schrieb sich der Ortschaftsrat auf die Fahnen. Vielleicht geht in dieser Angelegenheit schon in absehbarer Zeit etwas, denn die Stadt hat die Mauersanierungen zumindest in ihrem Investitionsprogramm für die Jahre 2021 bis 2023 berücksichtigt. Für 2021 wurden 100 000 Euro Sanierungskosten in die Planung aufgenommen, für 2023 120 000 Euro. Auch Zuschüsse zur Mauersanierung wurden bereits einkalkuliert. Insgesamt rechnet die Stadt mit Sanierungskosten von rund 316 000 Euro. Anregt wurde schließlich, die Erstellung eines Belegungs- und Gestaltungskonzeptes, das den Rahmen für künftige Entwicklungen auf dem Friedhof vorgibt. In diesem Zusammenhang wurde auch über neue Bestattungsformen gesprochen. Zum Beispiel um einen Baum herum gruppierte Rasen-Urnengräber – solche Felder gibt es inzwischen auf den Friedhöfen in Trillfingen und Owingen.