Dort, wo früher die Harter Molke beheimatet war, sind die örtlichen Narren bereits drin. Nun zeigen sie auch Interesse an dem Teil des Gebäudes, in dem früher die Backküche war. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Harter Narren haben bereits die Molke und würden gerne auch die Backküche nutzen

Langfristig pachten oder vielleicht doch gleich kaufen? Diese Frage ist noch offen, aber der Harter Narrenverein hat definitiv Interesse daran, den Rest des Molke-/Backküchengebäudes für seine Vereinszwecke zu nutzen.

Haigerloch-Hart. Ortsvorsteher Thomas Bieger informierte in der Ortschaftsratsitzung am Montag darüber, dass es eine Begehung mit Vertretern des Vereins und der Stadt geben habe. Der Narrenverein habe dabei sein Interesse signalisiert, auch den Rest des Gebäudes zu übernehmen. Dem Verein schwebt dabei ein neuer Pachtvertrag für das komplette Gebäude mit einer Laufzeit von 25 Jahren vor. Der städtische Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck könne sich aber auch vorstellen, dass die Narren das Gebäude gleich ganz kaufen.

Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Ob die Narren einen Kauf einer Pacht vorziehen, dürfte sicherlich von den Preisvorstellungen der Stadt abhängen, meinte Ortsvorsteher Bieger. Über Preise sei jedoch noch nicht gesprochen worden.

Nimmt man den Bodenwert und die Gebäudegröße (83 Quadratmetern Fläche) als Basis, könnte man spekulativ von einem Wert von 4500 Euro ausgehen. Ob das aber tatsächlich eine ernsthafte Verhandlungsgrundlage ist, bleibt offen. Der Ortschaftsrat jedenfalls stellte sich hinter das Interesse des Narrenvereins am Gebäude und empfahl Ortschaftsverwaltung und Verein, mit der Stadt zu sprechen und dann über Kauf oder Pacht zu entscheiden.

Am Freitag geht’s los. Dann rückt die Rangendinger Baufirma Dieringer mit dem Bagger an und bricht des Baukörper der Turn- und Festhalle in Hart ab. Die Helfer des Fördervereins Vereinsgemeinschaft haben in den vergangenen Tage und Wochen in Eigenleistung die Fenster, Türen und Blitzableiter entfernt und die Stahlträger auf der Südseite des Gebäudes freigelegt.

Die Mittelstraße wurde nicht in den Straßen- und Feldweginstandsetzungen berücksichtigt, die der Gemeinderat am kommenden Dienstag auf den Weg bringt. Das hat laut Ortsvorsteher Bieger zwei Gründe: Erstens steht für die gesamten Instandsetzung im Stadtgebiet nur Mittel von 161 000 Euro zur Verfügung, während die Kosten für die Sanierung von 150 Meter Mittelstraße inklusive Wasserleitung allein schon bei 176 000 Euro liegen. Außerdem wurde festgestellt, dass die Straße im Prinzip eine Privatstraße ist, weil die Grundstücksgrenzen komplett darüber laufen. Deshalb verzichte die Stadt auf eine Sanierung.

Ortsvorsteher Bieger sprach außerdem den vom Gemeinderat im Juni bewilligten Kauf eines neuen Feuerwehrautos an. Dafür gebe es vom Land 52 000 Euro Zuschuss, 12 000 Euro mehr, als im Haushalt der Stadt eingeplant seien. Am kommenden Dienstag wird der Gemeinderat zudem verschiedene Gewerke für den Bau einer Feuerwehrgarage vergeben. Die dafür abgegebenen Angebote belaufen sich laut Bieger im Rahmen der Kostenschätzungen.

Von den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) gibt es außerdem einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro für die Erstellung des Harter Heimatbuches.