Ist für schlechten Ackerboden der selbe Pachtpreis gerechtfertig wie für guten? Diese Frage stellt sich Landwirt Wilfried Schmid. Foto: Dittrich Foto: Schwarzwälder Bote

Ackerpacht: Kritik an Preiserhöhung

Haigerloch (tk). "Das passt nicht in die Zeit", meinte Landwirt Wilfried Schmid am Dienstag in der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung. Er sprach diesen Satz stellvertretend für mehrere andere Landwirte aus, die ihn begleitet hatten. Gemeint war damit die Erhöhung der Pachtpreise für Äcker und Wiesen durch den Gemeinderat.

Dieser hatte in seiner Oktobersitzung erstmals seit über 35 Jahren die Preise angehoben. Und zwar für Ackerflächen von 1,02/1,50 Euro pro Ar auf einheitlich zwei Euro und für Wiesen von bisher 77 Cent beziehungsweise ein Euro pro Ar auf 1,20 Euro.

Wilfried Schmid wies darauf hin, dass im Haigerlocher Stadtgebiet die Böden höchst unterschiedlich seien. Während die Landwirte im Haigerlocher Norden (zum Beispiel Bittelbronn, Trillfingen und Hart) sehr gute und ertragreiche Böden bewirtschaften könnten, seien die Böden im Haigerlocher Süden (Owingen, Stetten, Gruol) qualitativ eher schlecht.

Insofern fand er als Owinger Landwirt die Erhöhung auf zwei Euro als zuviel und als Benachteiligung. Einem Betrieb wie seinem Weiherhof, mit 100 Hektar Pachtfläche entstünden nach der Erhöhung pro Jahr 5000 Euro Mehrkosten, rechnete Wilfried Schmid vor. Bei rückläufigen Getreidepreisen und Subventionen werde es immer schwieriger, solche Mehrkosten zu erwirtschaften.

Schmid verwies auch darauf, dass Gemeinden wie Ostdorf und Geislingen mit ähnlichen Bodenqualitäten lediglich 1,50 Euro pro Hektar verlangen und plädierte dafür, es bei diesem Preis zu belassen.