Owinger Jugendliche arbeiten an Gestaltung der Räume. Firma "Henne kalt!!!" spendet Geld und Möbel.
Haigerloch-Owingen - Bislang war es ein Puzzle mit unüberschaubar vielen Teilen. Aber langsam fügen sie sich ineinander und das Bild bekommt Konturen: Im Owinger Pfarrhaus richten Jugendliche unter der Obhut des Schulvereins ihren ersehnten Jugendtreff ein.
Im November begannen über 25 Jugendliche aus Owingen unter der Schirmherrschaft des Schulvereins der Grundschule Owingen und ihrem stellvertretenden Vorsitzenden Mathias Schütz, die alte Pfarrerwohnung im Pfarrhaus in der Rathausstraße auf Vordermann zu bringen und sie wieder bewohnbar zu machen. Mit Unterstützung von Erwachsenen schrubbten die Jugendlichen Böden, entfernten alte Tapeten und strichen Wände. Sie schliffen Balken ab und mähten den Rasen vor dem Pfarrhaus.
Freilich sind die Räume noch leer und kahl, aber das Besorgen von Mobiliar wird der nächste Schritt sein, um die Räume zur Heimat verschiedener Altersgruppen zu machen. Der erste Schritt dafür ist getan: Denn Josef Kurz und Annerose Weippert von der Geschäftsführung der örtlichen Firma "Henne kalt!!!" waren am Samstag vor Weihnachten in den neuen Jugendraum gekommen und brachten als Startkapital einen Scheck von 3000 Euro vorbei. Aber nicht nur Geld hatten sie in petto, sie versprachen den Jugendlichen auch einen Getränkekühlschrank mit einer Glastür, der noch mal einen Wert von rund 1500 Euro haben dürfte.
Darüber freuten sich natürlich nicht nur die Jugendlichen, sondern vor allem Gertrud Teller und Mathias Schütz vom Schulverein. Jedem einzelnen, der sich für die Jugend stark mache, gebühre Dank und Respekt, meinte Gertrud Teller bei der kleinen Feier.
Sie erwähnte auch, dass der Aufbau des Owinger Jugendtreffs durch die Jugendstiftung Baden-Württemberg mit dem höchstmöglichen Förderbetrag unterstützt wird und betonte, dass die Zustimmung der katholischen Kirchengemeinde und die Kooperation der Stadt ebenfalls wichtig waren, um diesem Projekt den Weg zu ebnen. Teller: "Ohne die Zustimmung der katholischen Verrechnungsstelle in Hechingen hätte dieser Prozess hier gar nicht starten können."
Ihr Kollege Mathias Schütz, freute sich ebenso über die vielseitige Unterstützung. Schütz: "Die Anerkennung unserer Arbeit ist ein Zeichen dafür, dass man an die Jugend glaubt." Der scheidende Ortsvorsteher Peter Volm war stolz darauf, dass man es nach so langer Suche doch noch "gemeinsam geschafft habe", einen Jugendraum zu finden. Pfarrer Dieter Mayer meinte, dass es nun auf die Jugendlichen ankomme, das Pfarrhaus mit Leben zu füllen.
Freilich ist das Projekt Jugendtreff von kirchlicher Seite erst einmal auf ein Jahr befristet, aber daran mochte bei der kleinen Feier noch niemand denken. Sie war der vorläufige Schlusspunkt hinter einer langen und ergebnislosen Suche nach einem geeigneten Platz für die Owinger Jugend. Erst als sich der Schulverein im März dazu bereit erklärte, die Schirmherrschaft zu übernehmen und eine Konzeption für den Betrieb erstellte, wendete sich das Blatt zum Besseren. Sobald alles eingerichtet ist, soll es einen Tag der offenen Tür geben. Und bis dahin hofft Gertrud Teller auf weitere Geld- oder Sachspenden.