Die Sanierung ist gelungen. Darüber war sich der Haigerlocher Gemeinderat einig, als er auf Einladung von Bürgermeister Heinrich Götz am Dienstag das Freibad besichtigte.Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Ein Sanierungsprojekt, das ein paar unerwartete Hindernis zu überwinden hatte, ist zu einem guten Ende gekommen

Der Sommer kann kommen. Zwar nicht mit einer großen Party wie ursprünglich geplant, aber immerhin mit einem kleinen feierlichen Zeremoniell wurde am Dienstagabend im Beisein des Gemeinderates das rundum sanierte Familienfreibad in Betrieb genommen.

Haigerloch. Und die ersten, die bei strahlendem Sonnenschein die Gelegenheit nutzten, in das tiefblaue Freibad-Wasser zu springen oder die neue Wellenrutsche zu testen, waren einzelne Mitglieder der Freien-Wähler-Fraktion. Sie waren schon bei der Begrüßung im Freibad durch Bürgermeister Heinrich Götz mit ihrem Hawaii-Style (farbenfrohe Blumen-Halsketten, ziemlich lässige Sommer-Outfits) aufgefallen. Tatsächlich tauschten am Ende des offiziellen Teils ein paar Freie-Wähler-Herren ihre Zivilklamotten mit der Badehose und wagten sich ins kühle Nass. Erster einhelliger Kommentar: "Herrlich!"

Kleine und große und kleine Badefans können jetzt ein nahezu komplett runderneuertes Freibad genießen, dessen Attraktivität durch die Sanierung deutlich gewonnen hat, darin waren sich am Dienstag alle einig.

Dabei wird fast ein wenig vergessen, mit wie vielen Schwierigkeiten und unvorhersehbaren Wendungen die Freibadsanierung verbunden war, bis sie zu einem Happy-End kam.

2007, also schon vor 13 Jahren, so erinnerte Bürgermeister Heinrich Götz in seiner Ansprache, stand die Freibadsanierung erstmals auf der Agenda des Gemeinderates. Die erste Sanierungsstufe mit der Neugestaltung des Badebereiches für Kleinkinder samt der Modernisierung des Kioskes, der Umkleiden und des Sanitärbereiches für rund 1,2 Millionen Euro erfolgte dann von September 2015 bis Mitte Mai 2016.

Eigentlich wollte man rasch danach die zweite Stufe zünden und spätestens im Frühjahr 2019 mit der Sanierung der großen Becken und der Technik beginnen. Doch dieser Termin ließ sich nicht halten. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Hoffnungen auf eine Millionen-Spritze aus einem Förderprogramm des Bundes nicht erfüllten und die Stadt letztlich die 3,56 Millionen Euro an Sanierungskosten für das Bad selbst finanzierte – sieht man einmal von 150 000 Euro Zuschuss aus dem Ausgleichsstock des Landes ab.

Die nicht erfüllten Zuschuss-Träume waren aber nicht die einzigen Stolpersteine, die die Badsanierung begleiteten, wie auch Norbert Kripaizew, Chef des federführend mit der Sanierung befassten Architektur- und Ingenieurbüros Schick aus Karlsruhe, feststellte Nach der im August 2019 begonnenen Sanierung kam es im September zu einem Brand im Kellergeschoss, der übers Treppenhaus viel zähen Ruß in die Räume darüber transportiert. Und dann kam Corona...

Doch all diese Hindernisse konnten überwunden und der Kostenplan eingehalten werden. "Es ist ein tolles Freibad geworden, genießen sie es", meinte Kripaizew und keiner widersprach ihm.

Bürgermeister Götz bezog in seinen Dank den Gemeinderat, den Freibad-Ausschuss die Verwaltung sowie alle an der Sanierung beteiligten Firmen ein. Zuvorderst nannte er aber den städtischen Bautechniker Bernd Wannenmacher. Er habe die Baustelle von Anfang an mit großem Engagement begleitet und sei das perfekte Bindeglied zu den auf der Baustelle beschäftigten Handwerker gewesen.