iZD wandert nach Bisingen ab. Foto: Fechter

Zolldienstleister siedelt Ende 2018 nach Bisingen um: "Rein unternehmerische Entscheidung."

Haigerloch - "Es ist eine rein unternehmerische Entscheidung", betont Gerd Strobel: die Firma iZD Internationale Zolldienstleistungen wird ihre Zelte in Haigerloch abbrechen und in Bisingen neu bauen. Grund ist die digitale Infrastruktur, die laut Strobel in Bisingen wesentlich besser sei.

"In Bisingen haben wir Glasfaser mit 100 MB-Begleitung, und zwar sofort", erklärt Firmenchef Gerd Strobel. Das ist für den Zolldienstleister entscheidend: "Hier in Haigerloch können wir mit der momentanen digitalen Anbindung einfach nicht leben – und warten können wir auch nicht", so Strobel, "wenn die Leitungen lahmen, verlieren wir bares Geld, und den Kunden sind die Verzögerungen nicht zu vermitteln."

Dazu kommt, dass der 2008 gebaute und 2011 erweiterte Firmenstandort im Baumäckerweg für iZD zu klein geworden ist. und kaum Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Ein Neubau ist also sowieso unumgänglich.

Haigerloch kann kein geeignetes Gelände anbieten

Natürlich hat sich das Ehepaar Strobel auch in Haigerloch umgesehen und zahlreiche Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt. Das angebotene Areal im neuen Gewerbegebiet Lichtäcker sei aber vom Zuschnitt her nicht so günstig gewesen. Und im Gewerbegebiet Madertal habe es laut Gerd Strobel kein geeignetes Grundstück für das repräsentative Gebäude gegeben, das die Firma plane.

In Bisingen findet das aufstrebende Unternehmen dagegen alles vor, was es braucht. Der angebotene Platz sei vom Zuschnitt her optimal, ebenso die Anbindung an die B 27, so Strobel weiter. Und das Argument "Besseres Glasfaser" sei nicht zu widerlegen. In Bisingen habe das Unternehmen zudem die Möglichkeit, zusätzliche Leitungen zu mieten, und gewinne so mehr Unabhängigkeit vom Anbieter. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und wären gerne hier geblieben", betonen Claudia und Gerd Strobel. Die 24 Mitarbeiter werden mit der Firma mitziehen. "Für die einen verlängert sich der Weg zur Arbeit, für andere ist er wiederum kürzer, das gleicht sich aus", erklärt Claudia Strobel. Das Ehepaar selber wird künftig etwas länger zur Arbeit fahren müssen, denn die Strobels werden in Weildorf wohnen bleiben.

Der Bisinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag grünes Licht für den Verkauf eines Grundstücks im Gewerbegebiet Nord an der B 27 an den Haigerlocher Zolldienstleister gegeben. Claudia und Gerd Strobel haben einen kleinen Architektenwettbewerb ausgelobt und wollen Anfang nächsten Jahres konkret in die Planungen und dann auch zügig in die Bauphase einsteigen. Wenn alles glatt geht, wird das Unternehmen Ende 2018 umziehen.

Was mit dem Haigerlocher Firmengebäude passiert, ist noch nicht klar. Die Firma IZD will abwarten, wann die Baugenehmigungen für Bisingen kommen und der Umzug möglich ist, bevor Pläne für die Nachnutzung gemacht werden. Laut Claudia Strobel ist sowohl eine Vermietung als auch ein Verkauf des Gebäudes möglich.