Erst haben sich die Bewohner in Winterlingen über den Winterdienst beschwert, nun tun es die Stettener. Foto: Woitas

Jetzt klagen auch die Stettener. Ausgeprägte Hanglagen verstärken, dass Schnee liegen bleibt. Ortschaftsrat spricht mit Hauptamtsleiter.

Haigerloch-Stetten - In Bad Imnau wurde über den Winterdienst debattiert, im Stettener Ortschaftsrat jetzt auch. Kein Wunder: Beides sind Ortschaften mit ausgeprägten Hanglagen und Steilstraßen.

Im Ortschaftsrat war die Rede davon, dass Straßen in der Kategorie drei (niedrigste Priorität) bei den Schneefällen über den Jahreswechsel nachlässig behandelt wurden. Ortschaftsrat Karl-Heinz Schneider: »Es gab Straßen, die haben am ersten Tag keinen Schneepflug gesehen, aber auch nicht am siebten Tag.« Manche Straßen seien nur noch »die puren Eisflächen« gewesen, pflichtete ihm Armin Bauer bei.

Wie im Fall Bad Imnau brach Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck auch in dieser Debatte eine Lanze für die beim Winterdienst stark geforderten Bauhofmitarbeiter. Das Auftausalz habe nicht mehr gewirkt, dazu seinen Schneeverwehungen hinzugekommen, erklärte er die teilweise schwierigen Bedingungen. »Das war aber auch in anderne Kommunen so«, meinte Schluck weiter.

Und auch im Ortschaftsrat Stetten, betonte der Hauptamtsleiter, dass es keinerlei Anweisung der Stadtverwaltung gebe, Stichstraßen oder Sackgassen überhaupt nicht zu räumen. Aber klar sei, dass zunächst einmal Straßen der Prioritätsstufen eins und zwei Vorrang hätten. In Stichstraßen wolle man eher mit Kleinfahrzeugen statt mit großen Räumautos arbeiten, denn es gebe Vorschriften, dass ein großes Fahrzeug ohne Einweiser nicht rückwärts aus solchen Straßen fahren dürfe.

Weil man die Räumfahrzeuge aber nicht doppelt besetzen könne, versuche man diese Situation zu verbessern, indem man über das Anbringen von Rückfahrkameras, Schweinwerfern am Heck der Fahrzeuge und Spiegeln nachdenke. Aber insgesamt sei die Situation laut Schluck auch so, dass die drei großen Räumfahrzeuge ein Straßennetz von etwa 35 Kilometern im Stadtgebiet abdecken, wo andere Kommunen nur 20 Kilometer bewältigen müssen.

Walter Stocker regte an, statt Unimogs mit geringen Salzladekapazitäten auf für den Winterdienst ausgerüstete Lkws mit doppeltem Ladevermögen umzusteigen. Diese Fahrzeuge könnten einfach länger unterwegs sein bevor sie im Depot Salz nachfassen müssten.