Mit dem Bau des Schwalbenturms in Stetten setzte der NABU neue Impulse. Zur Finanzierung des Projektes überreichte Franz Steinhart von der Volksbank Hohenzollern (Dritter von rechts)) einen Scheck über 5500 Euro an den NABU-Kreisvorsitzenden Hans-Martin Weisshap (links daneben). Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwalbenturm in Stetten seiner Bestimmung übergeben / Volksbank überreicht Scheck an NABU

Von Carola Lenski

Haigerloch-Stetten. Ins gemachte Nest können sich Schwalben seit kurzem in Stetten setzen. Im fünf Meter hohen Schwalbenturm an der Salinenstraße stehen für die Boten des Sommers 42 Nester zum Bezug bereit, übrigens der erste seiner Art im Zollernalbkreis und wohl auch im Regierungsbezirk Tübingen.

Am Freitag wurde das Hotel für die kleinen Frühlingsboten offiziell eingeweiht. Franz Steinhart, Vorstandsmitglied der Volksbank Hohenzollern, begrüßte die eingeladenen Gäste und überreichte dem NABU-Kreisvorsitzenden Hans-Martin Weisshap einen Scheck über 5500 Euro. Die Spende der Volksbank aus der Aktion "Grünes Geld" im Jahr 2012 war die Grundlage für das moderne Naturschutzprojekt, dessen Planung und Umsetzung weitgehend in der Amtszeit des NABU-Kreisvorsitzenden Herbert Fuchs erfolgt sind.

Dass die Spende offiziell erst nach zwei Jahren übergeben werden konnte, lag auch daran, dass mehr Geld für den Bau des Projektes, das ursprünglich an zwei Standorten – außer in Haigerloch auch noch in Burladingen – geplant war, erforderlich war. Weitere Kooperationspartner und öffentliche Naturschutzgelder waren deshalb gefragt.

Karl-Heinz Schneider von der Firma Schwörer Bausysteme und Alfred Höllerbauer vom Salzbergwerk waren sofort bereit, den "Turmbau" mit Sach- und Arbeitsleistungen zu unterstützen. Sie finanzierten den Mast des Schwalbenhauses, weiteres Material und ließen die ganzen Fundamentarbeiten ausführen. Arnold Kleiner vom Umweltamt des Landratsamtes Zollernalbkreis stand mit Rat und Tat zur Seite und sorgte dafür, dass Land und Europäische Union 70 Prozent der Gesamtkosten übernahmen.

Das Projekt, das in Zusammenhang mit dem Naturschutzausgleich bei Neubaugebieten steht, wurde auch von der Stadtverwaltung Haigerloch und dem Ortschaftsrat Stetten unterstützt. Bürgermeister Heinrich Götz bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte, dass man Naturschutz leben und nach außen tragen müsse. Götz: "Wir leben von der Natur, nicht sie von uns."

Der Turmstandort unweit der B 463 gehört jeweils zur Hälfte dem Unternehmer Ivo Lavetti und dem Salzbergwerk. Gewählt wurde er deshalb, da sich in unmittelbarer Umgebung, direkt am ehemaligen Fabrikgebäude, etwa 100 Naturnester befinden. Er ist gut einsehbar und weckt so Interesse. Eine Informationstafel informiert über das Wesentliche.

Der zweite Teil des Schwalbenturm-Projekts steht mittlerweile in den Startlöchern: Ortsvorsteher Erwin Staiger hat bereits die Zustimmung seines Ortschaftsrats zur Errichtung des nächsten Schwalbenturms in Burladingen-Hausen übermittelt.