Auf dem Platz zwischen Rathaus, Narren-Zunftstube und Gasthaus "Engel", also dort wo früher das "Feckerhaus" stand, könnte eine neue Unterkunft für die Owinger Jugend entstehen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Hans Volm sieht einige Arbeitsfelder für den neuen Owinger Bürgerverein

Nachdem in Owingen kein innerörtliches Sanierungsgebiet festlegt wird, wozu braucht es dann überhaupt einen Bürgerverein? Diese Frage stellt sich für Hans Volm überhaupt nicht. Der Vereinschef sieht viel Dinge, die der im April gegründete Verein anstoßen, begleiten und bewegen könnte.

Haigerloch-Owingen. Resignation war aus seinen Worten jedenfalls nicht herauszuhören, als er am Montag im Ortschaftsrat die möglichen Ziele vorstellte, die die Kommunapolitik gemeinsam mit dem Bürgerverein ansteuern könnte, damit Owingen zukunftsfit und attraktiv wird.

Dass der Gemeinderat gegen ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept gestimmt hat und damit indirekt auch ein innerörtlichen Sanierungsgebietes in Owingen zu Fall brachte, sieht Hans Volm nicht Beinbruch an. "Das hat uns nicht geschadet", ist er überzeugt.

Im Gegenteil: Er sieht viele Ansatzpunkte, an denen sich der Hebel ansetzen lässt – auch und gerade mit Unterstützung durch den Bürgerverein. Intensiv habe man seit April in inzwischen drei Sitzungen nachgedacht, wie man die Dorfentwicklung in Schwung bringen könnte, so Volm.

Die dabei gesammelten Gedanken und Ideen lassen sich in drei Hauptpunkte gliedern:

Schaffung eines attraktiven Wohnquartieres: Im Bereich der Rathausstraße und Alten Kirchstraße befinden sich nach Volms Einschätzung zehn alte abbruchreife Gebäude. Wenn man diese wegbekomme, könne man hier "ein neuzeitliches Ortszentrum schaffen".

Ein zentrales Element, um in dieser Richtung etwas in Gang zu bringen, ist seiner Ansicht nach die Verlagerung der Firma Braun, Landmaschinen, Forst- und Gartengeräte ins Gewerbegebiet. Volm zeigte sich optimistisch, dass dies gelingen könnte, denn man habe bereits gute Gespräche geführt. Sollte die Umsiedlung funktionieren, wäre nach Ansicht Volms der Abriss der alten Gebäude relativ rasch zu bewerkstelligen.

Kindergarten und katholische Bücherei: Hans Volm sieht hier den Ansatzpunkt darin, den Kindergarten zu modernisieren, in dem man den alten Teil des Gebäudes abreißt und neu bebaut. Das böte seiner Sicht nach nicht nur die Möglichkeit, die heute im Rahmen einer Ganztagesbetreuung gestellten Anforderungen optimal umzusetzen, sondern auch die nach dem Pfarrhaus-Brand obdachlose Bücherei neu zu beheimaten; eventuell auch ein Bürgercafé.

Mit dem Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Eyachtal – Haigerloch St. Anna habe es in dieser Richtung erste Gespräche gegeben und auch hier stimmen die ersten Signale den Chef des Bürgervereins hoffnungsfroh. Was ihm aber Sorgen macht, ist der auf dem Gebäude liegende Denkmalschutz und dass die Erzdiözese Freiburg das von der Seelsorgeeinheit erarbeitet Gebäudekonzept immer noch nicht abgesegnet habe. Um Bewegung in die Sache zu bringen habe man laut Volm deshalb auch einen Brief an Erzbischof Stephan Burger geschrieben

  Jugendtreff: Hier könnte sich Hans Volm einen einfachen Neubau neben dem Rathaus vorstellen (siehe auch nebenstehenden Bericht).

Dazu kommen für ihn noch andere Punkte, wie eine Ringstraße im Gewerbegebiet oder auch der Aufkauf von Grund und Boden durch die Stadt im Neubaugebiet Brunnenrain II, wo sich seit Jahren nichts mehr getan habe.

Das neue ELR-Förderprogramm, darin war sich Hans Volm mit Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder einig, biete viele Anreize, um in Owingen etwas in Schwung zu bringen. Deshalb will man sich auch alsbald mit Stadtkämmerer Timo Müller zusammensetzen, damit im September ein Antrag auf Aufnahme in das Programm gestellt werden kann.

Eines machte Hans Volm in seinem Vortrag ebenfalls deutlich: Man müsse den Schulterschluss mit Gremien wie dem Gemeinderat, der Stadtverwaltung oder auch der Seelsorgeeinheit suchen. Alles mit dem Ziel, die Ideen aus Owingen "mehrheitsfähig" zu machen.