Freuen sich riesig (von links) Sandro Roeder, Gregor Seifer, Marius Schler, Philip Kocot und David Radic vom Gymnasium Haigerloch haben mit ihrem fiktiven Unternehmen "KRS Bike Heating" Platz acht beim Deutschen Gründerpreis für Schüler (DGPS) belegt. Bei der Preisverleihung in Hamburg waren alle dabei. Foto: Knuffmann/Pressefoto Deutscher Gründerpreis für Schüler Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler-Gründerpreis: Team aus Haigerloch landet mit seinem Geschäftsmodell in Hamburg auf Platz acht

Platz eins ist es zwar nicht geworden, dennoch sind die fünf Haigerlocher Gymnasiasten, die beim Deutschen Gründerpreis für Schüler (DGPS) mitgemacht haben, happy. Platz acht unter den zehn besten Teams aus ganz Deutschland und ein Preisgeld von 1500 Euro sind mehr als okay.

Haigerloch/Hamburg. Denn überhaupt zu den zehn besten Teams in ganz Deutschland zu gehören – und darüber hinaus in Baden-Württemberg an der Spitze zu stehen – darauf darf man mit Fug und Recht stolz sein. An der Gründerpreis-Spielrunde 2017 nahmen nämlich 3500 Schüler in 824 Teams teil. Die Konkurrenz beim DGPS, bei dem es um die Entwicklung eines erfolgreichen Geschäftsmodelles geht, (siehe Info-Rubrik), war also mächtig groß.

Warme Griffe und Sättel am Fahrrad, das war das Konzept, das Sandro Roeder, Gregor Seifer, Marius Schler, Philip Kocot, David Radic von der Kursstufe 1 des Haigerlocher Gymnasiums (Fach Wirtschaft) im Rahmen dieses Wettbewerbs aufgriffen. Zur Umsetzung der Idee gründeten sie das fiktive Unternehmen "KRS Bike Heating".

Mit seiner Geschäftsidee wollte das Team besonders Personen ansprechen, für die das Fahrrad auch an kalten Tagen unverzichtbar ist. Das ist ein relativ großer Kundenkreis: zum Beispiel Menschen, die ihren Arbeitsweg täglich mit dem Fahrrad bestreiten, weil sie sich entweder kein Auto leisten können oder aus Rücksicht auf die Umwelt lieber radeln.

Die beheizbaren Griffe und Sättel für Fahrräder und E-Bikes werden nach den Vorstellungen der fünf Jungunternehmer beim Tritt in die Pedale teilweise mit Strom versorgt. Damit das System auch bei niedrigen Geschwindigkeiten einwandfrei funktioniert, wird es zusätzlich durch einen Akku betrieben.

Die Idee zündete und führte schließlich dazu, dass die fünf KRSler diese Woche als eines von bundesweit zehn Teams zur Preisverleihung nach Hamburg eingeladen wurden. Begleitet wurden die jungen Gymnasiasten dabei von ihrem Coaches, Lehrerin Franziska Weiblen und Lehrer Manuel Stanislowski und ihrem Unternehmenspaten Matthias Schon, ebenfalls Lehrer am Gymnasium Haigerloch. Zu der Delegation zählt als Spielebetreuerin auch Petra Lang von der Sparkasse Zollernalb.

Bei der Preisverleihung im Verlagshaus von Gruner + Jahr unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries am Dienstagabend reichte es zwar nicht ganz an die Spitze, mit Platz acht waren Sandro, Gregor, Maris, Philip und David aber sehr zufrieden. Denn bei der Laudatio wurde ihrer Idee durchaus realistische Marktchancen bescheinigt. Die Jury lobte außerdem die gute Präsentation und den gut ausgearbeiteten Business-Plan.

"Wir freuen uns dass es die Jungs bundesweit unter die Top Ten gebracht haben und außerdem das beste Team im Ländle sind", meint auch Ralf Hirmer, Leiter Kommunikation der Sparkasse Zollernalb. Auch in Zukunft können sich laut ihm interessierte Schüler beziehungsweise Schulen bei der Sparkasse für den Wettbewerb anmelden.

Am Tag vor Fronleichnam trat Firma "KRS Bike Heating" schließlich die lange Heimreise aus der Hansestadt ins hohenzollerische Haigerloch an. Alle spekulieren nun mit Praktikumsplätzen bei interessanten Firmen, denn dazu öffnet der achte Platz die Tür.

Auf Platz eins des DGPS 2017 landete übrigens die "Karibe GmbH" des Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erlangen. Die zwei Mädchen und drei Jungs aus diesem Team hatten die Idee für eine beschichtete Handyhülle, die Wärme thermoelektrisch in Strom umwandelt. Der Vorteil: Das Handy wird nicht nur geschützt sondern gleichzeitig und ohne Kabel wieder aufgeladen.

Worum geht es beim Deutschen Gründerpreis für Schüler (DGPS)? Zunächst einmal ist es ein von Unternehmen wie Porsche, dem Fernsehsender ZDF, den Verlagen Bertelsmann und Gruner + Jahr, Süddeutsche Zeitung, den Sparkassen-Versicherungen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie verschiedenen Kultusministerien getragener Wettbewerb.

Er richtet sich an Schüler und Schülerinnen ab 16 Jahren, die in allgemein- und berufsbildenden Gymnasien zur Schule gehen. Sie tun sich in Gruppen zusammen und entwickeln mit der Hilfe von Coaches an ihren Schulen sowie Paten aus der Wirtschaft eine Geschäftsmodell.

Rein virtuell wohlgemerkt, denn der Gründerpreis für Schüler ist ein Online-Planspiel. In diesem geht es weniger darum, ein fertiges Produkt zu präsentieren, sondern vielmehr darum, innerhalb weniger Monate einen ausgefeilten Businessplan samt Vermarktungsstrategie zu entwickeln und damit eine Jury zu überzeugen.