Der neue Gruoler Ortsvorsteher Bertram Schullian (links) bedankte sich bei seinem Vorgänger Otto Schneider für dessen Arbeit in 13 Jahren. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortsvorsteher wird in letzten Sitzung des alten Gruoler Rates mit allen Ehren verabschiedet

Haigerloch-Gruol. Aus den Verabschiedungen und Ehrungen bei der Ortschaftsratsitzung am Donnerstagabend in Gruol stach ein Mann natürlich ganz besonders hervor: Otto Schneider.

Seit 2004 ist er im Ortschaftsrat, seit 2009 im Haigerlocher Gemeinderat. 2006, also vor 13 Jahren und mitten in der Legislaturperiode, hatte er das Amt des Ortsvorstehers von Otto Maier übernommen. Dass er jetzt seine kommunalpolitische Tätigkeit beendet, hat auch mit gesundheitlichen Gründen zu tun.

Bevor die anderen mit Dankesreden über ihn "herfallen" konnte, nutzte Otto Schneider die Gelegenheit zum Rückblick auf das, was in den vergangenen zwei Legislaturperioden in Gruol alles umgesetzt wurde. Zuvorderst nannte er dabei die Erschließung des neuen Baugebiets "Auf Hirschen", wo binnen drei Jahren 24 Bauplätze verkauft wurden.

Aber es gab auch noch eine ganze Menge anderer "nachhaltiger Projekte". Zum Beispiel der Zusammenschluss der Grundschulen Gruol und Stetten, die Stilllegung der Kläranlage, der Bau einer Fußgängerbrücke beim Kindergarten, die Errichtung einer Druckerhöhungsanlage für eine bessere Wasserversorgung im neuen Baugebiet Hirschen, die Wiederinbetriebnahme der Erddeponie Lehen oder die Ausweisung eines Schuppengebiets im Härlefeld.

Und dazu gesellten sich fünf Dorfweihnachten oder die Neugestaltung des Spielplatzes beim Sportheim unter dem Motto "Kinder sind unsere Zukunft" sowie Sanierungen in der Schule. Natürlich habe es auch Einschränkungen gegeben, so Schneider. Er erinnerte hier in erster Linie an die Schließung der Sparkassenfiliale.

Dass in Gruol ein gutes Lebensgefühl herrscht, liegt aus seiner Sicht aber nicht nur an der Kommunalpolitik, sondern genauso am ehrenamtlichen Engagement der Vereine und Bürger sowie in vielen privaten Investitionen. Dem Ortschaftsrat dankte er für dessen Besonnenheit, wenn es darum ging, bei Haushaltsberatungen mit Forderungen Augenmaß zu bewahren. "Ich habe fertig", so beendete Otto Schneider schließlich kurz und prägnant seine Rede.

"Es war immer eine angenehme und konstruktive Zusammenarbeit mit dir", bedankte sich Schneiders Stellvertreter Paulus Roth im Namen des Ortschaftsrates. In gut 140 Sitzungen haben man in den 13 Jahren unter Ortsvorsteher Otto Schneider einiges bewegt. Roth lobte ihn als bodenständigen, aufrichtigen und geradlinigen Menschen, der immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung hatte und überreichte unter Applaus Erinnerungsgeschenke und Schneiders Ehefrau Anita Blumen.

"Sie haben im Gemeinderat wenig gesagt, aber wenn, dann haben alle zugehört – und ihr Wort hatte Gewicht", meinte Bürgermeister Heinrich Götz. Er überreichte Otto Schneider, als Dank für seine Tätigkeit die Ehrenurkunde des Gemeindetages.