Im Therapiezentrum Engstler haben sich Hornissen ein beachtliches Zuhause geschaffen.
Haigerloch-Bad Imnau - Das versetzt die Besucher ins Staunen: An einem großen Fenster des Bewegungsbades im Therapiezentrum Bad Imnau haben Hornissen für sich und ihre Brut ein Nest gebaut.
Zunächst haben sich die Hornisse in dem Rolladenkasten eingenistet. Inzwischen wächst das Nest aber nach unten weiter und hat bereits eine Seitenlänge von über 30 Zentimetern. "Unsere Besucher des Bewegungsbades können das Nest und sein Wachstum nicht nur von außen verfolgen – von innen können sie durch die Scheibe die Hornissen sogar in dem verzweigten Gängesystem beobachten", meinte Beate Engstler vom Therapiezentrum.
Hornissen sind nützliche Tiere. Sie fressen andere Insekten und im Gegensatz zu Wespen sind sie an Süßem nicht interessiert. Sie suchen allerdings abends wie alle Insekten das Licht. Wenn sie um das Licht herumschwirren, fühlt man sich ihrer Größe und des lauten Surrens wegen nicht sehr wohl, obwohl sie sich nicht aggressiv verhalten. Hornissen sind geschützt, man darf sie also nicht vergiften oder das Nest zerstören.
"Wir haben uns mit den Hornissen arrangiert und keine Umsiedelung veranlasst" so Beate Engstler. Im Herbst geht das Hornissenvolk eh zu Grunde und die Jungköniginnen fliegen aus. Sie überwintern und gründen im Frühjahr neue Hornnissenvölker. Familie Engstler muss also noch bis Ende Oktober durchhalten.
Nach Informationen aus dem NABU-Ratgeber sind die Hornissen friedlicher als diverse Wespenarten. So lange man das Nest nicht erschüttert oder daran rumspielt, ist alles okay. Die Stiche seien auch nicht gefährlicher als die von Wespen. Und es gilt die einfache Weisheit: "Wer Hornissen hat, hat keine Wespen."
Was ebenfalls praktisch ist: Die Hornissen fressen Schädlinge aus dem Garten – vor allem Blattläuse. Große Hornissennester findet man laut NABU in Deutschland nur in Bayern und Baden-Württemberg.