Die Haigerlocher Herbstjagd war wieder ein Spektakel. Foto: Carola Lenski

Das schöne Wetter kommt wie bestellt. 41 Teilnehmer machen bei Veranstaltung der Reiterfreunde in Weildorf mit.

Haigerloch-Weildorf - Die Herbstjagd der Haigerlocher Reiterfreunde ist einzigartig in der ganzen Region. Deshalb reisen Reiter teils von weit her mit ihren Pferden an, um an der mit alten Traditionen verbundenen gesellschaftlichen Jagd teilzunehmen. Das war auch am Sonntag so.

41 Amazonen und Reiter hatten sich zum Stelldichein am Weildorfer Hagestall eingefunden. Und noch mehr Zuschauer. Sogar die Sonne gesellte sich vor einem azurblauen Himmel dazu.

In diesem Jahr begrüßte erstmals Stefanie Neher die Jagdteilnehmer und das zahlreiche Publikum, während die Reiterfreunde den Teilnehmern ein Glas Sekt zum Jagdauftakt servierten.

Als schließlich die Hörner von Bläsern der Hegeringe Haigerloch und Geislingen zum "Aufbruch zur Jagd" riefen, galoppierte die bunte Jagdgesellschaft hinaus in die farbenprächtige Herbstlandschaft. Das nicht springende Feld wurde von Master Konrad Welte angeführt, als Fuchs ritt Stefanie Neher dem Feld voran. Im springenden Feld gab Uwe Meißner den Fuchs und Sylvia Kurnaz den Master.

Jedes Jahr variieren die Reiterfreunde Geläuf, Hindernisse und Wasserdurchgänge. Heuer führte die Strecke mit Hindernissen bis zu 80 Zentimetern Höhe zuerst in Richtung Bittelbronn, dann in großem Bogen um Weildorf zur Weinberghalde und zum Kloster Kirchberg. Am dortigen Wasserreservoir wurde bei herrlichem Fernblick zur Schwäbischen Alb Rast gemacht. Erneut erklangen Jagdhörner; Brezeln und der traditionelle Bügeltrunk, ein Schnaps, wurden gereicht.

Nach der Rast führte die Rittstrecke bergab ins Stunzachtal zwischen Heiligenzimmern und Gruol. Das nasse Vergnügen bei der Passage der Stunzach, meisterten Ross und Reiter ausnahmslos souverän. Alle blieben im Sattel.

Viele der Zuschauer verfolgten das Spektakel vom Auto aus. Das Streckenfahrzeug von Horst Bok führte sie an Hindernisse, Wasserdurchgänge und an Punkte, wo man das lebhafte Jagdgeschehen herrvorragend mit eigenen Augen verfolgen konnte.

Der Höhepunkt der reiterlichen Jagd war der Schlussgalopp gegen 16.30 Uhr am Hagastall. Dazu hatten sich zahlreiche Beobachter eingefunden. Nach dem Startschuss preschten die Pferde los. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen entschied Monika Schmidt vom Reit- und Fahrverein Herrenberg das reiterliche Duell für sich. Beim nicht springenden Feld ritt Kerstin Hörmann aus Herrenberg zuerst über die Ziellinie. Norbert Stark aus Heimsheim dominierte bei den Vollblütern das Rennen. Als Siegprämie erhielten alle drei die begehrte Trophäe, den Fuchsschwanz. Alle anderen Rittteilnehmer bekamen Schleifen.

Teilnehmer Fritz Pape hielt die Jagdkritik. Bis auf einen kleinen, glimpflich ausgegangenen Sturz war die Jagd aus seiner Sicht gut verlaufen. Er lobte die Strecke, die Organisation und das wie bestellt schöne Wetter. Der Vielseitigkeits-Landestrainer aus Sindlingen kommt seit vielen Jahren mit seinen "Buschreitern" zur Herbstjagd der Reiterfreunde nach Haigerloch.Stefanie Neher bedankte sich bei den Helfern, den Land- und Forstwirten, dem DRK Haigerloch mit Notarzt Werner Pieper, allesamt hätten sie zu einer gelungenen Herbstjagd beigetragen.

Nach dem finalen Klang der Jagdhörner, die den Jagdabbruch mit "Fuchs tot" und "Halali" signalisierten, konnten Reiter und Zuschauer gemeinsam noch gemütlich bei Speis und Trank im Hagastall zusammensitzen.