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Überschuss aus der Holzvermarktung fällt dennoch etwas niedriger aus als geplant

Ein Sommer, der gefühlt bis in den November hinein anhielt, wirkte sich auch auf die Haigerlocher Waldwirtschaft 2018 aus. Der Gewinn aus dem Holzverkauft wird wohl nicht so üppig ausfallen wie in anderen Jahren.

Haigerloch. Denn statt mit einem Überschuss von rund 142000 Euro rechnet Forstdirektor Hermann Schmidt "nur" mit einem Gewinn von rund 100 000 Euro. Diese Zahl prognostizierte er am Dienstag im Gemeinderat beim Bericht über den Vollzug des Waldwirtschaftsplanes 2018 und der Vorstellung der Pläne für 2019.

Doch mit solchen Zahlen steht Haigerloch immer noch besser da, als viele andere Kommunen mit Waldbesitz. "Der Haigerlocher Stadtwald ist noch einigermaßen gut davon gekommen", meinte der Leiter der Forstdienststelle Hechingen im Rückblick auf die lange Trockenperiode und dem damit verbundenen Anstieg von Borkenkäfern. 25 Prozent des Holzeinschlages sei auf den Hieb von Käferholz entfallen. Anderswo sah das ganz anders aus.

Dabei hatte das Jahr eigentlich ganz gut begonnen. Nach einem sehr nassen Winter und Frühling, so der Forstdirektor, seien die Wasserspeicher der Bäume gefüllt gewesen und der Wald hatte gute Bedingungen. "Bis im Juni war die Situation hervorragend – und dann kam der lange Sommer mit Temperaturen wie im Mittelmeerraum", so Schmidt. Dies habe leider dem Borkenkäfer Tür und Tor geöffnet.

Die Förster haben auf diese Situation jedoch reagiert und sind beim Holzeinschlag auf die Bremse getreten. In anderen Worten: Es wurde nur noch Brennholz gemacht und Holz für die Papierindustrie geschlagen, ansonsten konzentrierte man sich auf die Aufarbeitung von so genanntem "Käferholz". 1609 Festmeter davon fielen an.

Man tat dies auch mit dem Blick auf die Entwicklung der Holzpreise. Wegen Frühjahrsstürmen in einigen Regionen Deutschlands und Europas und eben wegen der hohen Käferholzmengen sei der Holzmarkt laut Schmidt eh schon "verunsichert" gewesen, da wollte man nicht auch noch weiteres Holz auf den Markt werfen.

Das hatte die Folge das von den ursprünglich geplanten 8200 Festmetern Jahreshieb bis jetzt erst knapp 5000 Festmeter eingeschlagen sind und man bis Jahresende wohl auch nur 7200 schafft, die Vorgabe also nicht erreicht.

Weil Forstdirektor Schmidt sich selbst als Optimisten bezeichnete und er in den nächsten Monaten auf Regen, Schnee und "Schmuddelwetter" hofft, hat er indes auch fürs Waldwirtschaftsjahr 2019 einen Hiebsatz von 8200 Festmeter eingeplant und rechnet erneut mit einem Gewinn in Höhe von 142 000 Mark.

Zusammen mit der Stadt will das Forstamt zudem 2019 etwas offensiver beim Ankauf von Wald agieren und damit die Chance zur Arrondierung von Flächen nutzen. Aus diesem Grund wurde der Haushaltsposten zum Waldankauf auf 25 000 Euro erhöht. Zum Vergleich: Im Forstjahr 2018 hatte man für Waldankäufe lediglich 10 000 Euro zur Verfügung. Der Gemeinderat billigte nach Schmidts Erläuterungen die Forstwirtschaftspläne für 2019 und nahm den Vollzug 2018 zur Kenntnis.

Abgesehen von der wirtschaftlichen Seite erfüllt der Wald natürlich auch wichtige ökologische Funktionen und ist zugleich Naherholungsgebiet. Hier habe die Stadt laut dem Forstdirektor mit ihren Konzept der lichten Wälder einen großen Beitrag zur Artenvielfalt geleistet. Hermann Schmidt: "Sie als Gemeindevertreter können auf diesen Stadtwald stolz sein."