Gymnasium, Realschule mit Werkrealschule und Grundschulen mit zwei Außenstellen. Auf diesen Säulen fußt das Haigerlocher Schullandschaft.Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Vorstellung der Schulstatistik im Gemeinderat zeigt eines: Der Trend, Kinder auf die Realschule zu schicken, hält an

Zwei Erkenntnisse lieferte die Vorstellung des Schulentwicklungsplans und der Schulstatistik 19/20 im Haigerlocher Gemeinderat. Um die Grundschulen muss man sich derzeit keine Sorgen machen, trotz Schwankungen steigt die Schülerzahl bis zum Schuljahr 2025/26. Bei den weiterführenden Schulen hält der Trend zur Realschule an.

Haigerloch. Die stellvertretende Hauptamtsleiterin Verena Kruse stelle in der Mai-Sitzung des Gemeinderats im Gruoler Löwensaal zuerst die aktuellen Zahlen vor. Demnach besuchen im laufenden Schuljahr 2019/20 insgesamt 1256 Schüler und Schülerinnen alle Schulformen im Stadtgebiet, das sind allerdings 75 weniger als noch im Schuljahr 2018/19.

Die einzige Schulform, die zahlenmäßig wächst, ist die Realschule. Sie liegt mit 483 Kindern (+14) an der Spitze der Rangliste, gefolgt vom Gymnasium mit 384 Kindern (-25). Damit, so stellte Verena Kruse fest, ist das "Gymi" zum ersten Mal unter die 400er-Marke gerutscht.

Auf Platz drei rangieren die Grundschulen in ihrer Gesamtheit. Zusammengerechnet besuchen die Wiesentalschule in Gruol (mit Außenstelle Owingen) und die Witthauschule in Haigerloch (mit Außenstelle Trillfingen) 350 Kinder. Das sind zwar 27 weniger als im Schuljahr 2018/19, aber 24 Grundschüler mehr als noch im Schuljahr 2017/18. Die Zahl derjenigen, welche die auslaufende Werkrealschule besuchen, blieb mit 39 konstant.

Interessant beim Blick aufs Gymnasium und auf die Eyachtalschule (Realschule und Werkrealschule) ist die Zusammensetzung der Schülerschaft. Tatsächlich, und das bestätigte die von der Stadtverwaltung vorgelegte Schulstatistik zum wiederholten Male, lebt das Schulzentrum in Haigerloch von auswärtigen Schulkindern.

Die Realschule mit 40,6 Prozent (196 Schüler und Schülerinnen) noch etwas mehr als das Gymnasium mit 33,3 Prozent (128). Unter den bereits erwähnten Werkrealschülern sind zehn von auswärts (25,6 Prozent). Die meisten der auswärtigen Kinder stammen aus unmittelbarer Nachbarschaft, nämlich aus den Gemeinden Empfingen, Rangendingen und aus dem Rosenfelder Teilort Heiligenzimmern.

Generell lässt sich zur Realschule sagen, dass dort bis auf Klasse neun alle 19 Klassen durchgängig dreizügig sind und die Klassenstärke bei durchschnittlich 25,4 Kindern liegt. Auch im Gymnasium gibt es im laufenden Schuljahr 19 Klassen, hier sind aber nur die Klassen 7 und 10 sowie die Kursstufe 2 dreizügig, der Rest ist zweizügig. Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse liegt bei 20,2 Kindern. Während die Realschule zwei Wanderklassen hat, sind am Gymnasium vier Klassen ohne festes Klassenzimmer.

Wie die künftige Entwicklung der Schülerzahlen an Gymnasium und Realschule aussieht, hängt trotz der hohen "Auswärtigen-Quote" von den Einschulungszahlen und den Größen der vierten Klassen an den vier Grundschulstandorten im Stadtgebiet ab.

Aufgrund verschiedener Faktoren wie Weg- oder Zuzüge, Rückstellungen von Kindern oder Klassen-Wiederholern sind verlässliche Prognosen allerdings immer etwas schwierig, wie die stellvertretende Hauptamtsleiterin feststellt. Dennoch bleibt die Situation an den Grundschulen nach den von ihr vorgelegten Zahlen in den nächsten Jahren relativ konstant und die Schülerzahlen steigen bis ins Schuljahr 2025/26 sogar an.

Allerdings entwickelt sich die Situation an jeder Grundschule etwas anders, deshalb lohnt sich eine differenzierte Betrachtung der Schulen:

  Witthauschule Haigerloch: Aktuell 169 Grundschüler und -schülerinnen. Dies Zahl bleibt bis ins Schuljahr 2021/22 weitgehend konstant, sinkt aber im Schuljahr 2022/23 auf 151 Schüler ab. Danach folgt ein Anstieg bis ins Schuljahr 2025/26 auf 159 Kinder.

  Außenstelle Trillfingen: Aktuell 49 Grundschüler und -schülerinnen. Einbruch im Schuljahr 2022/23 auf 39 Kinder. Danach Anstieg bis auf 56 Kinder im Schuljahr 2025/26.

  Wiesentalschule Gruol: Aktuell 92 Grundschüler und -schülerinnen. Nahezu kontinuierlicher Anstieg bis ins Schuljahr 2024/25 auf 116 Kinder. Danach 110 Kinder.

  Außenstelle Owingen: Aktuell 40 Grundschüler und -schülerinnen. In den nächsten Jahren kontinuierlicher Anstieg bis auf 61 Kinder im Schuljahr 2025/26.