Die Verantwortlichen des Fischereivereins Owingen (oben; rechts Vereinschef Andreas Reichert) freuten sich, dass die Feier des 60-jährigen Vereinsbestehens doch noch möglich wurde, wenn auch im kleinen Rahmen. Am Gansgartenweiher konnten ältere und jüngere Fischer ihr Glück versuchen. Fotos: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Owinger Fischer wollten ihren 60. Geburtstag eigentlich beim Dorffest feiern – stattdessen trafen sie sich in familiärer Runde

Nicht auf der großen Festbühne sondern im familiären Rahmen feierte der Fischereiverein Owingen am Samstag seinen 60. Geburtstag. Am Gansgarten-Weiher trafen sich 50 angemeldete Vereinsmitglieder zum Angeln und gemütlichen Beisammensein.

Haigerloch-Owingen. Geplant war es eigentlich ganz anders: der Fischereiverein wollte gemeinsam mit der Bevölkerung im Rahmen des Owinger Dorffestes im Juli seinen runden Geburtstag feiern. "Dafür hatten wir vom Landesfischereiverband einen Anhänger mit Exponaten organisiert", erzählt der Vereinsvorsitzende Andreas Reichert. Eine große Hüpfburg für Kinder wäre eine weitere Attraktion gewesen. Doch aus diesen schönen Plänen wurde bekanntlich nichts. Die Corona-Pandemie hat sowohl durch das Dorffest als auch den Fischergeburtstag einen dicken Strich gemacht.

Ganz wollte der Verein auf eine Feier zum 60-ten jedoch auch nicht verzichten. Es war aber lange nicht klar, in welcher Form sie stattfinden könnte. Als dann die Versammlungsverbote gelockert wurden, entschied sich die Vereinsführung dazu, die Mitglieder zu einer sommerlichen Hockete am Gansgartenweiher an der Römerstraße einzuladen – dort wo man bereits vor zehn Jahren das Jubiläum "50 Jahre Fischereiverein" gefeiert hatte.

Das erwies sich als hervorragende Idee, denn 50 der 62 Vereinsmitglieder (darunter 29 Aktive) meldeten sich zu dem gemütlichen Beisammensein am Samstag in coronasicherer Form mit Grillen an,. Diesem war obendrein allerbestes sommerliches Festwetter beschert. "Man merkt, dass die Leute wieder raus wollen", freute sich auch der stellvertretende Vereinschef Karl-Heinz "Charly" Wannenmacher über die vielen Zusagen.

Begonnen hatte die Feier eigentlich schon am Freitagabend; mit den Jungfischern wurde am Gansgarten-Weiher gefischt und danach durften sie im vereinseigenen Tipi-Zelt übernachten. Weil das Anfischen im Frühjahr ausgefallen war, trafen sich am Samstag dann aktive und passive Vereinsmitglieder am Weiher und warfen ihre Angeln aus. Danach konnte man sich ein schattiges Plätzchen vor der Fischerhütte aussuchen und in lockerer Runde plaudern oder auch etwas auf den Grill werfen. Kinder hatten ihren Spaß in der riesigen blauen Hüpfburg.

Ein bisschen offiziell wurde es auch noch: Vereinschef Andreas Reichert begrüßte die Gäste und Dietmar Schick, einer seiner Vorgänger, hielt einen kurzen Vortrag über die 60-jährige Geschichte des Vereins, der 1959 als Interessengemeinschaft von acht Owinger Bürgern im Bräuhaus gegründet wurde und im Januar 1960 mit der Gemeinde einen Pachtvertrag über die Nutzung verschiedener Gewässer abschloss. In den vergangenen Jahrzehnten und Jahren hat der Fischereiverein mehrere Weiher ausgebaut und saniert. Zuerst den Rötenbachweiher und ab dem Jahr 2003 in 1100 Arbeitsstunden den Dietenbachweiher. Zuletzt widmeten sich die Fischer der Teichanlage an der Ecke Römerstraße/Schützenstraße, die sie heute liebevoll auf schwäbisch "Gaasgaada" (Gansgarten) nennen. In 26 Monaten, 70 Arbeitseinsätzen und mit 1200 Arbeitsstunden wurde die Anlage fertiggestellt und im Jahr 2010 im Rahmen des 50. Vereinsgeburtstages eingeweiht. Neben seinen Weihern betreut der Fischereiverein zudem fünf Kilometer Eyach.

Auch wenn das Dorffest und auch die beliebte Vatertagshockete als Einnahmequellen in diesem Jahr ausgefallen sind, so sind die Owinger Fischer bisher relativ glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. "Der Verein steht ganz gut da", ist Vereinschef Reichert erleichtert.