Die Felssanierungsarbeiten am Haigerlocher Ortsende beim früheren Bahnhof gehen noch bis 13. Dezember. Dies führte im Gemeinderat zu einer kurzen Debatte über die damit verbundenen Verkehrsumleitung. Foto: Kost

Verkehr muss weitläufig umgeleitet werden. Fahrbahndecke müsste verstärkt werden.

Haigerloch - Die Felssicherungsarbeiten an der L 360 am Ortsende von Haigerloch beim früheren Bahnhof sind im vollen Gange. Die vom Landratsamt angesetzten Arbeiten gaben in der Oktober-Sitzung des Haigerlocher Gemeinderat Anlass zu einer kurzen Diskussion.

Nicht, dass es Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahme oder an der Ausführung durch die Firma Secrock aus Kirchhundem in Nordrhein-Westfalen etwas zu kritisieren gegeben hätte. Nein, CDU-Stadtrat Ralf Heim aus Trillfingen dachte schon etwas weiter um die Ecke, als er das Thema ansprach. Denn die bis 13. Dezember angesetzte Baustelle ist aus Sicherheitsgründen mit einer Umleitung des Fahrzeugverkehrs verbunden.

Verkehr könnte anders umgeleitet werden

Weil man vom Karlstal her auf der L 360 nicht nach Haigerloch fahren kann, führt diese weiträumig über das Karlstal, Trillfingen, den Seehof und durch die Ortsdurchfahrt Stetten auf die Bundesstraße 463. Dass der Verkehr weitgehend durch Trillfingen und Stetten rollt, wäre aus Sicht des stellvertretenden Bürgermeisters nicht zwingend notwendig, wenn man die Situation auf der Straße Am Mühlengraben (L360 um Haigerloch) gelöst hätte. Dort gibt es bekanntlich seit Anfang November 2017 auf einem kurzen Stück zwischen der früheren Tankstelle Haasis bis nach der Auffahrt ins Haigerlocher Haag ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen plus Anhängern.

Ausgenommen davon sind lediglich Omnibusse und Rettungsfahrzeuge. Mehrere Schilder weisen schon von Weitem auf das Durchfahrtsverbot hin. Erlassen wurde die Sperrung vor zwei Jahren auf Anordnung des Landkreises. Weil der unter der Straße verlaufende historische Mühlkanal schadhaft ist, hatte man Angst, dass er und somit auch die Straße unter der Last des Schwerlastverkehrs vollends einbrechen könnte.

Kein Geld vom Regierungspräsidium

Und weil das Regierungspräsidium Tübingen und die Stadt Haigerloch offenbar weiterhin über diese Sanierungsmaßnahme – und wohl auch über die Kostenaufteilung – diskutieren, scheidet dieses Strecke als potenziell mögliche Umleitung bei Straßenbaumaßnahmen aus.

Dass man in dieser Sache nicht wirklich weiterkommt, darauf deuteten auch die Äußerungen des städtischen Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck auf Heims Anfrage hin. Man habe eine provisorische Verstärkung der Fahrbahndecke vorgeschlagen, damit bis zu einer endgültigen Sanierung des Kanals die Straße wieder für Schwerverkehr freigegeben werden könnte, sagte Schluck. Aber das Regierungspräsidium sei momentan nicht dazu bereit, für ein solches Provisorium Geld zur Verfügung zu stellen.

Ralf Heim empfand das als unbefriedigend und bat die Stadtverwaltung darum, weiterhin Druck bei den übergeordneten Behörden zu machen. Man sollte nicht warten, bis in Trillfingen oder Stetten jemand über den Haufen gefahren werde.