In Gruol war am Samstag vor dem Saalbau Open-Air-Fasnet Foto: Bäurle

Die Corona-Lockerungen der Landesregierung machten es möglich: Am Wochenende wurden im Raum Haigerloch Fasnet gefeiert – sogar mit kleinen Umzügen

Haigerloch - Das meiste, was an närrischen Treiben und Tun am Wochenende über die Bühne ging, entstand relativ spontan nach den jüngsten Corona-Lockerungen der Landesregierung. Großartig publik wurden die Veranstaltungen nur in wenigen Fällen gemacht. Verständlich – die Narrenvereine wollten vermeiden dass ihre Veranstaltungen über den eigenen Ort hinaus öffentlich werden und möglicherweise Narrenvolk aus einem größeren Umkreis anzieht. Dann hätte es schnell unübersichtlich und nicht mehr so leicht kontrollierbar werden können.

Zentrale Veranstaltung war bereits am Donnerstagabend die Entmachtung des Haigerlocher Bürgermeisters Heinrich Götz durch die Narrenzunft Haigerloch. Auf dem Marktplatz in der Unterstadt musste er bis Aschermittwoch vom allem närrischen Tun im Rathaus abschwören. Traditionell wurde er bei seiner Entmachtung von den Bräutelbuben auf die Bräutelstange gesetzt und drei Mal um dem Marktplatzbrunnen herumgetragen.

In Bad Imnau sorgten die Laibedal-Hexen am Freitagnachmittag unterm Narrenbaum in der Ortsmitte für eine Bewirtung. Am Samstagmorgen waren dann in Owingen und Bad Imnau die Scherenschleifer unterwegs und machten Messer, Scheren, Äxte oder Beile wieder scharf. Kurzfristig formierte sich bei strahlendem Wetter am Samstagnachmittag in Trillfingen ein närrischer Umzug. Schantle, Narros, Narrenrat feierten mit der Bevölkerung zunächst auf dem Dorfplatz Fasnet und danach in einem abgesperrten Bereich im Schulhof. In Gruol trafen sich die Mitglieder aller Gruppen des Narrenvereins (Fransenbutze, Feger, Walpurga-hexen,die Tanzgarde und der Narrenrat) am Samstagnachmittag auf dem Platz vor dem Saalbau Löwen und feierten dort ganz entspannt ein paar Stunden die Fasnet.

Ein kleiner aber feiner Umzug bildete sich am Sonntag auch in Stetten. Begleitet von Narrenräten, der Tanzgarde und der Stettener "Lomba-Kabell" zogen dort die Salzschlecker mit ihren Essensträgerin vom Alten Schafstall am oberen Ortseingang in die Ortsmitte. Bevor sich der Zug Richtung Schulhof weiterbewegte, drehte er bei der Metzgerei Klingenstein drei Extra-Runden um ein Privathaus – den Zuschauern gefiel das. In Owingen war die Fürstengarde ab der Mittagszeit mit ihrem Fürstenwagen unterwegs und versorgte die Dorfbewohner an verschiedenen Punkten mit Essen und Getränken. Auch diese sonst nicht übliche Aktion kam sehr gut an.