Erster Schritt zur Reaktivierung der Eyachtalbahn auf 28 Kilometern zwischen Horb und Hechingen ist die Erstellung einer neuen Machbarkeitsstudie. Es gibt zwar schon eine, aber die ist von 2004 und damit veraltet.Foto: Raidt/SWEG Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Bürgermeister Heinrich Götz will an einer Reaktivierung dranbleiben / Die 100 000-Euro-Kosten werden bezuschusst

"Das Thema ist zu heiß, um nichts zu machen", zu dieser Einschätzung kommt Bürgermeister Heinrich Götz, wenn es um die Wiederbelebung des Personenverkehrs auf den Eisenbahn-Schienen im Eyachtal geht.

Haigerloch/Horb/Starzach. Zwar äußerte sich der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung etwas enttäuscht darüber, dass die Strecke zwischen Eyach und Hechingen in einer Potenzialanalyse des Landes nur in die dritte von vier Kategorien eingestuft worden ist, andererseits freut es ihn, dass es in der Nachbarschaft viele positive Reaktionen auf die Bemühungen der Felsenstadt gibt, die etwa 28 Kilometer lange Bahnstrecke für den Personennahverkehr zu reanimieren.

Schon im Juni hatte der Horber Gemeinderat die Resolution des Haigerlocher Gemeinderates zur Reaktivierung der Bahnlinie für Personenverkehr einstimmig befürwortet und erst kürzlich hat die Horber SPD angekündigt, die Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie politisch weiter zu unterstützen. Die Sozialdemokraten regten zudem die Gründung eines Fördervereins oder zumindest einer Interessengemeinschaft unter Beteiligung der Anliegergemeinden an.

Letzteres erscheint gar nicht so unrealistisch: Bürgermeister Heinrich Götz sagte im Gemeinderat, dass auch die Gemeinde Starzach Interesse an einer Wiederbelebung der Bahnstrecke gezeigt habe. Nun sollten sich aus Sicht des Haigerlocher Bürgermeisters die Anrainerkommunen zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu koordinieren und damit ihr politisches Gewicht gemeinsam in die Waagschale zu werfen.

Obwohl die Eyachtal nur in Kategorie 3 eingestuft wurde, heißt das nämlich noch lange nicht, dass ihre Chancen deshalb schlechter sind als die von in Kategorie 1 oder 2 eingestuften Projekten. Manchen höher priorisierten Bahnlinien fehlt zum Beispiel die Schieneninfrastruktur, die im Eyachtal immer noch vollständig vorhanden ist und für Güter- und Freizeitverkehr genutzt wird.

In einem Punkt muss man allerdings auch bei der Eyachtalbahn noch mal bei Null beginnen, da Kategorie 3 eben auch bedeutet, dass vor einer Reaktivierung tiefer gehende Untersuchungen und Kosten-Nutzen-Analysen notwendig sind. Um, wie es Heinrich Götz ausdrückte, "im Rennen zu bleiben", muss eine neue Machbarkeitsstudie her. Mit der vom Regionalverband Neckar-Alb 2004 erstellten Studie könne man leider nicht mehr operieren. Götz schätzt grob, dass eine solche Studie rund 100 000 Euro verschluckt, wobei diese Kosten allerdings zu rund 75 Prozent mit Fördermitteln finanziert werden können.

Die Frage wird nach Einschätzung des Bürgermeisters nun sein, was so eine Studie tatsächlich kostet, und wie man diesen Betrag eventuell unter denen Kommunen aufteilen könnte, die ebenfalls Interesse an der Wiederbelebung der Bahnstrecke haben.