Kunstrasenplatz: Zu hohe Kosten – Gemeinderat lehnt Antrag der Sportvereine ab

Keine Frage: die Haigerlocher Fußballvereine würden sich über einen Kunstrasenplatz freuen. Doch diesen Traum ließ der Gemeinderat am Dienstag platzen wie eine Seifenblase. Die Kosten für ein solches Spielfeld sind aus seiner Sicht einfach zu hoch.

Haigerloch. Denn der Bau eines solchen Sportplatzes dürften sich kostenmäßig zwischen 500- und 850 000 Euro bewegen (siehe Info-Rubrik). Angesichts dieser Dimensionen beschloss der Gemeinderat mit 15:11 Stimmen, keine weiteren Planungen in diese Richtung zu unternehmen. Es wird also weder ein Architekt mit der Erstellung einer konkreten Kostenschätzung beauftragt noch werden Fördermöglichkeiten für den Bau eines solchen Platzes ausgelotet.

CDU-Fraktionssprecher Karl-Heinz Schneider, früher selbst aktiver Fußballer, brachte es angesichts der finanziellen Situation der Stadt auf einen kurzen Nenner: "Ein Kunstrasenplatz wäre eine tolle Sache, wir können uns das aber nicht leisten."

Dass dieses Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderates landete, war einer Initiative der Haigerlocher Sportvereine zu verdanken. Sie hatten mit einem von allen Jugendleitern unterschriebenen Brief, die "Beratung, Planung und Umsetzung eines Umbaus von einem Rasenplatz zu einem Kunstrasen in Haigerloch" beantragt. Der Brief war am 20. März bei der Stadtverwaltung eingegangen. Unterstützt wurde das Anliegen übrigens auch von den Leitern der Witthauschule, des Gymnasiums und der Eyachtalschule.

Begründet wurde der Antrag damit, dass ein Kunstrasenfeld die Trainings- und Spielmöglichkeiten für über 200 Jugendliche und 150 Erwachsene in den schwierigen Monaten Oktober bis März deutlich verbessern würde.

Doch der Gemeinderat blieb hart, auch wenn Freie-Wähler-Gemeinderat Simon Fecht in seiner Funktion als Vorsitzender des TSV Trillfingen und insofern als Fürsprecher aller Sportvereine intensiv für das Projekt warb.

Dieser Wunsch, so Fecht, sei bei den Sportvereinen schon immer da gewesen. Es gebe auch immer wieder Spielausfälle wegen nicht bespielbarer Rasenplätze, die man mit einem Kunstrasen kompensieren könne. Die Plätze könnten zudem vermietet werden und es gebe Fördertöpfe zur Finanzierung des Platzbaus. Deshalb seine klare Bitte: "Wir sollten wenigstens eine Kostenschätzung als Grundlage für die weitere Diskussion herbeiführen."

Bürgermeister Heinrich Götz hätte sich dem Bau eines Rasenplatzes ebenfalls vorstellen können. Seit er Bürgermeister in Haigerloch sei, sei dieses Thema immer wieder aufgekommen, erklärte Götz im Gemeinderat, deshalb könne man sich der Sache nicht verschließen. Seiner Meinung nach würde einer Stadt mit gut 10 700 Einwohnern eine solche Sportanlage gut zu Gesicht stehen, zumal auch andere Gemeinden solche Plätze zur Verfügung hätten.