In die beiden Gebäude mit den Adressen Hechinger Straße 4 und 6 (im hinteren auf dem Bild war früher das Jugendbüro) noch Geld für kosmetische Reparaturen zu stecken, hält Bürgermeister Heinrich Götz für wenig sinnvoll. Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ausschuss überlegt, welche öffentlichen Gebäude verzichtbar sind

Welche Gebäude sollen im Besitz der Stadt bleiben? Welche könnte man verkaufen oder möglicherweise abreißen? In den vergangenen Tagen und Wochen hatten sich mehrere Ortschaftsräte mit diesen Fragen befasst, jetzt war die Reihe am Haigerlocher Ausschuss.

Haigerloch. In seiner jüngsten Sitzung grübelte das Gremium darüber nach, worauf man verzichten könnte und was unbedingt bei der Stadt bleiben sollte. Keine leichte Aufgabe: Mit 35 öffentlichen Gebäuden in allen möglichen Dimensionen gibt es in der Kernstadt so viele wie sonst nirgends im Stadtgebiet.

Allerdings stehen auf der Liste auch Objekte, die praktisch unveräußerbar sind. Zum Beispiel der Wasserturm, die Kapelle und die Aussegnungshalle auf dem Haigerlocher Friedhof, das Bauhofgebäude, das Bürgerhaus oder ein Transformatoren-Häuschen – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Also brauchte man sich damit nicht allzu lange aufzuhalten.

Bei ein paar Gebäuden könnte man sich aber schon Gedanken machen. Zum Beispiel beim Gebäudeensemble am Stadteingang von der Hechiner Straße her. Dort war einmal das Jugendbüro untergebracht. Die beiden Gebäude, die sich eng an den Fels anschmiegen, leiden unter Feuchtigkeitsschäden. Geld für eine Sanierung oder gar bloß kosmetische Reparaturen, empfahl Bürgermeister Heinrich Götz, sollte man da nicht reinstecken. Eher könnte man die Gebäude abreißen, was aber wiederum Probleme mit der Stadtansicht nach sich ziehen könnte.

Er regte stattdessen an, sich lieber Gedanken über eine Gesamtüberplanung des Bereiches gemeinsam mit dem momentan leer stehenden Gebäude Oberstadtstraße 5/1 zu machen. Andererseits: Das Gebäude 5/1 ist ideal zur Unterbringung Obdachloser oder als Notunterkunft – zum Beispiel als vor ein paar Jahren eine Familie nach einem Hausbrand untergebracht werden musste.

Denkbar wäre auch ein Verkauf des Gebäudes Nr. 51 (1880 erbaut und bekannt als das "Große Haus"). Allerdings gäbe es auch hier die Option zur Unterbringung von Obdachlosen.

Trennen könnte man sich aber zum Beispiel von der kleinen Wohnung im Gebäude Annaweg 19 – die "Villa" neben dem Altenpflegeheim St. Josef. Ein von der Stadt gekauftes altes Wohnhaus am Ortsausgang Richtung Karlstal könnte man abbrechen und den Bauplatz anbieten. Allerdings hat auch dieses Gebäude einen kleinen Nutzen: Es schützt vor Felsstürzen vom Steilhang unterm Schloss.

So lange es kein Ersatzgebäude gibt, will man auch am jetzigen Jugendhaus in der Hohenbergstraße festhalten. allerdings, prophezeite Bürgermeister Götz, dass die Reparatur des Daches dort "kommen werde"; auch Investitionen in die Haustechnik hält er für nötig. Behalten will der Ausschuss auf jeden Fall das Pfarrhaus an der Schlosssteige.