Einen bunten Liederstrauß präsentierten die drei Männerchöre aus Haigerloch, Owingen und Trillfingen im Weildorfer Hagestall. Owingens Dirigentin Patrizia Lormes-Schreijäg (links) zeigte beim Auftritt ihres Chores ebenso ihr Gesangstalent wie der Sängerbund aus Haigerloch (rechts oben) und der Männergesangverein Eintracht Trillfingen (rechts unten). Fotos: Bäurle Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederabend: Haigerlocher Männerchöre bieten im Weildorfer Hagestall ein famoses Programm

Erstmals überhaupt gestalteten die drei Männerchöre aus Haigerloch, Owingen und Trillfingen einen gemeinsamen Liederabend. Er wurde zur tollen Werbung fürs Singen und hätte durchaus mehr Publikum verdient gehabt.

Haigerloch. Denn leider war der als Schauplatz gewählte und schön dekorierte Hagestall in Weildorf nicht ganz voll besetzt. Alle Abwesenden verpassten jedoch famos vorgetragene Lieder.

Der Sängerbund Haigerloch unter der Leitung von Mike Krell eröffnete den Abend mit dem Silcher-Chor "Wir sind die Könige der Welt". Nach diesem Stück begrüßte der Sängerbundvorsitzende Roland Trojan vor allem Michael A. C. Ashcroft als Präsident des Chorverbandes Zollernalb, sowie den Sängerbund-Ehrenvorsitzenden Hermann Sauter.

Der Sängerbund trug dann "O Isis und Osiris" aus der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" vor. Hier wechselten sich dezente und getragene Passagen mit leicht aufbrausenden Elementen ab, schöne Harmonien und ein gefühlvolles Finale rundeten das Stück ab.

Balthasar Heller und Ewald Stehle veredelten als Solisten das "Trinklied". "Signore delle Cime" ist eine Art Gebet für verunglückte Bergsteiger und wurde im Hagestall grandios und auf italienisch vorgetragen.

Auch beim mit kanonartigen Elementen verzierten "Belle Rose Du Printemps" machten die Haigerlocher Sänger eine tolle Figur. "Der Jäger Abschied" bestach durch Dynamik, voluminöse Passagen und ein immer wieder aufgegriffenes Echo.

"Seid gegrüßt im schönen Hagestall", hieß es dann beim Auftritt des durch zwei Gastsänger verstärkten Männergesangvereins Trillfingen, dirigiert von Gabi Richter. Mit "Gewiss, heut sind die Schönsten nur gekommen" machten die Sänger allen Konzertbesuchern ein Kompliment. Mit einem Titel von Hubert von Goisern träumten sich die Sänger "Weit, weit weg". Begleitet von Gabi Richter am Klavier, arbeiteten die Sänger die Melancholie dieses Liedes vortrefflich heraus und verpassten den Anwesenden eine Gänsehaut. Begeisterter Applaus war die Folge.

Bei "Männer mag man eben" nahmen sich die Trillfinger selbst auf den Arm. "Always Look on the Bright Side of Life" kam zunächst in einer deutschen Version daher, ehe man sich gegen Ende dem englischen Original widmete. Weiter freute man sich über "Tage wie diese". "Muss i denn" wurde vom MGV Trillfingen ebenfalls toll präsentiert.

Als letzter Gesangverein des Abends trat derjenige aus Owingen unter der Leitung von Patrizia Lormes-Schreijäg auf die Bühne.

Die Owinger Sänger spürten zunächst bei einem Tote-Hosen-Hit "Altes Fieber". Vor allem die ganz hohen Passagen des Liedes fielen auf. Das fröhlich-lässig präsentierte "Aber bitte mit Sahne" von Udo Jürgens gefiel ebenso wie sein zweiter großer Hit "Ich war noch niemals in New York". "Barbara Ann" von den Beach Boys verbreitete tolle Stimmung im Hagastall, hier trumpfte Dirigentin Lormes-Schreijäg als Sängerin auf, und auch das Publikum sang und klatschte begeistert mit.

Das erste von allen Akteuren des Abends gemeinsam gesungene Lied "Das Morgenrot" wurde dem kürzlich verstorbenen Arzt Werner Pieper gewidmet, dessen Engagement man nicht genug würdigen könne, wie Michael Ashcroft in einer Rede betonte. Bei diesem gefühlvollen Lied entwickelten die drei Chöre eine Harmonie als würden sie schon immer miteinander singen. Auch das "Bundeslied" gefiel, und das Gute-Laune-Lied "Aus der Traube in die Tonne" trug der große Chor als Abschluss lautstark und voller Inbrunst vor.