Im Storchendorf sollen echte Störche eine Heimat finden. Der Narrenverein will zusammen mit dem NABU ein künstliches Storchennest errichten und hofft, dass sich dort Meister Adebar ansiedelt. Die Idee wurde am Montag im Ortschaftsrat diskutiert.Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Storchen wollen Namensvetter im Ort ansiedeln

Haigerloch-Weildorf. Die Idee hat Charme: Der Narrenverein Weildorfer Storchen will mit Hilfe des NABU im Ort seinen "echten" Namensvetter ansiedeln. Ortschaftsrat Armin Hipp trug am Montag den Wunsch in der Ortschaftsratssitzung vor.

Laut ihm solle ein Nest in einem Korb auf einem Mast angebracht werden. Der Narrenverein wolle sich auch finanziell engagieren, der NABU werde sich an den Kosten zur Errichtung des Storchennestes zu bis zu 70 Prozent beteiligen. Der Rest der Finanzierung sei noch offen, eventuell solle ein Spendenkonto eingerichtet werden.

Es werde auch auf ehrenamtliches Engagement gesetzt, beispielsweise beim Betonieren des Fundaments oder der Bereitstellung eines Holzmastes. Der Mast soll ungefähr zehn Meter hoch sein, dazu kämen noch etwa zwei Meter für den Korb, in dem Adebar sich dann sein Nest bauen könne. Vor zwei Jahren war schon einmal ein Storch im Ort gesichtet worden, Weildorf liege daher nach Einschätzung des NABU im Storchengebiet. Hipp wollte nun vom Gremium wissen, ob der Narrenverein das Projekt weiter verfolgen solle.

Die Reaktion des Gremiums war zunächst verhalten. "Ich dachte, ihr springt begeistert von den Stühlen", wunderte sich Ortsvorsteher Harald Decker, ein Befürworter der Storchen-Idee, darüber ein wenig. Allerdings weiß auch er: "Die großen Vögel machen Lärm und Dreck – wir reden hier nicht von Spatzen" und daher sah Decker den Standort für ein mögliches Storchennest eher etwas außerhalb der Ortschaft. Die Vorbehalte teilten einige der Räte. Man müsse schon genau überlegen, wo man ein solches Nest etabliere und was die Folgen sein könnten, hieß es.

"Ich finde, es ist eine coole Idee", brach der frühere Ortsvorsteher Markus Gauss schließlich eine Lanze für das gefiederte Ortssymbol. Weildorf sei schließlich als Storchendorf bekannt. Jochen Strobel stimmte ihm zu, und so langsam erwärmten sich auch die anderen Räte für die Idee.

Allerdings: Ein Storchennest gehört ins Dorf, argumentierte Daniela Brändle, was die Standortsuche spannend machen dürfte. Schließlich waren alle Räte dafür, die Idee weiter zu verfolgen und Meister Adebar im Storchendorf an geeigneter Stelle ein Nest zu bereiten.

Ob allerdings tatsächlich ein Storchenpaar einzieht, ist keinesfalls sicher. Man müsse schon einen langen Atem haben. Enttäuschungen seien da möglicherweise vorprogrammiert, wenn sich auch nach ein paar Jahren noch keiner der prächtigen Vögel in Weildorf niederlasse, meinte Simon Hurm.