Votum des Harter Rates nach weiterer Elternumfrage einstimmig

Von Thomas Kost

Haigerloch-Hart. Für den Ortschaftsrat ist die Marschroute klar. Er votierte am Montag in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig für die Einrichtung eines Waldkindergartens.

Wie mehrfach berichtet, kämpft der Ortschaftsrat Hart für die Wiedereröffnung eines Kindergartens, damit junge Eltern vor Ort eine Kinderbetreuung haben und sie nicht auf andere Ortsteile oder gar Angebote in anderen Kommunen ausweichen müssen.

Unter vier denkbaren Varianten (wir haben berichtet) würden die Stadtverwaltung einen Waldkindergarten bevorzugen: Damit, so ihre Argumentation, damit hätte man ein "Alleinstellungsmerkmal", das mit seinem pädagogischen Konzept auch für Eltern über Haigerloch hinaus interessant sei. Nur mit Kindern aus Hart, werde man diesen Kindergarten nicht füllen können.

Vor diesem Horizont hat vor wenigen Tagen erneut eine Umfrage stattgefunden, weil der Ortschaftsrat vor einer Entscheidung noch einmal die Meinung betroffener Eltern hören wollte. 15 Elternpaare wurden angeschrieben und alle haben den Fragebogen beantwortet.

Das Resultat daraus ist nicht ganz einfach zu lesen: Fünf plädierten für einen Integrierten Waldkindergarten mit verlängerter Öffnungszeit. Das war mit 33,3 Prozent jedoch nur die relative Mehrheit. Vier wollten keine der vier im Fragebogen vorgestellten Varianten (26,6 Prozent). Drei (20 Prozent) tendierten zu einem Regelkindergarten in der Form einer altersgemischten Gruppe. Zwei (13,3 Prozent) waren für einen Regelkindergarten mit Waldkindergarten – so wie in Bad Imnau und ein Elternpaar (6,6 Prozent) sprach sich für einen Kindergarten mit altersgemischten Gruppen und verlängerter Öffnungszeit aus.

Das sei zwar kein "überwältigendes Ergebnis", so Ortsvorsteher Thomas Bieger, angesichts der Tatsache, dass bei der Umfrage keine absolute Mehrheit zu Stande kam. Dem Ortschaftsrat reichte es aber aus, um einstimmig für die Einrichtung eines Waldkindergartens zu votieren. Mit diesem von den Eltern stark applaudierten Signal ging man in die gestrige Gemeinderatssitzung.

Michael Schill nutzte die Situation, um vor vielen jungen Müttern und Vätern in der Alten Verwaltungsschule mit einem Eindruck aufzuräumen, der offenbar kursiert. Schill: "Der Ortschaftsrat hat nie einen Waldkindergarten behindert, wie behauptet wurde, wir brauchen einen gut funktionierenden Kindergarten in Hart und den kriegen wir nur, wenn ortsfremde Kinder herkommen."

Allerdings gab es gestern im Gemeinderat noch eine Hürde zu meistern: Denn während die Stadtverwaltung den Waldkindergartens mitsamt gut ausgestattetem Bauwagen ab Mai 2015 anbieten möchte, hatte der Gemeinderat eigentlich schon im Juli 2013 den Beschluss gefasst, eine solche Einrichtung nur aufzumachen, wenn mindestens zwölf Kinder angemeldet sind. Eine weitere Bedingung: sechs davon müssen aus dem Stadtgebiet sein.

Eine Anmeldezahl von zwölf Kindern wird nach jetziger Sachlage wohl frühestens im Sommer 2016 erreicht. Über die Gemeinderatsentscheidung vom Dienstagabend berichten wir noch.