Puck, Titania und Oberon: Allerlei Gestalten tummeln sich in Shakespeares wohl berühmtester Komödie "Ein Mittsommernachtstraum". Die Theater AG des Gymnasiums präsentierte das Stück am Donnerstag und Freitag im Fruchtkasten des Schlosses in überzeugender Weise. Fotos: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater-AG des Gymnasiums zeigt wunderbare Aufführung der Shakespeare-Komödie "Mittsommernachtstraum"

Von Birgit Fechter

Haigerloch. Ein Walzer von Chopin erklingt. Auf der Bühne anmutige schlafende Gestalten – eine Traumwelt. Die Theater-AG des Gymnasiums führte die Shakespeare-Komödie "Mittsommernachtstraum" im Fruchtkasten des Schlosses auf.

In Shakespeares Komödien-Klassiker geht es um die ebenso alten wie ewig jungen Themen Liebe, Streit, Versöhnung, List und Rivalität, es geht um das Verschwimmen der Grenzen von Traum und Wirklichkeit.

Kulissen, Kostüme, Musik und die Leistung der jungen Schauspieler machen die Aufführung zu einem Sommermärchen der besonderen Art. Die Zuschauer und Schulleiterin Karin Kriesell waren restlos begeistert.

Dabei verlangte das Stück den jungen Darstellern sprachlich Einiges ab. Vor allem Hermia (Deborah Kämmerling) und Helena (Johanna Fischer) meisterten die anspruchsvollen Shakespearschen Satzkonstruktionen geradezu profihaft (von der Leistung, die langen Passagen auswendig zu lernen, ganz zu schweigen). Liebeswahn, -lust und -leid, aber auch der Zickenkrieg um die Gunst der Erwählten kam in wohlgesetzten Versen so selbstverständlich rüber, als würden sie sich auf dem Schulhof unterhalten Ihre männlichen Counterparts Lysander (Tom Kußberger) und Demetrius (Maximilian Rath) machten ihre Sache aber ebenfalls sehr gut und überzeugten mit viel augenzwinkerndem Charme.

Und natürlich Cecilie Fischer. Sie ist Puck mit Leib und Seele. Mimik, Körpersprache, Gestik, Ausstrahlung - selbst ohne das Kobold-Kostüm, das ihrem Spiel noch das I-Tüpfelchen aufsetzte, wäre sie fantastisch gewesen als das drollige, schabernacktreibende Wesen, das seinem Elfenkönig Oberon (Samuel Nehmer) jeden Wunsch erfüllt, ihn aber gelegentlich auch zur Verzweiflung treibt. Puck hält die Handlungsfäden in der Hand, verwebt und entwirrt sie, macht auch mal einen falschen Knoten, kann aber zum Schluss alles auflösen – nur die Frage, ob etwa alles nur ein Traum war, bleibt im Raum stehen.

Auch die anderen Schauspieler erfüllten ihre Parts hervorragend. Martin Blum als Theseus und Pia Haug als Hippolyta waren ein würdevolles Königspaar Marie Waiblinger gab eine äußerst selbstbewusste und zielstrebige Esia, die ihre Tochter Hermia lieber mit Demetrius als mit Lysander verkuppeln möchte. Sie hatte außerdem die Rolle des Philostrates, Meister der Lustbarkeiten, inne. Thit Jörgensen war eine anmutige Elfenkönigin Titania, umschwärmt von den zauberhaften Elfen Alyssa Friedrich, Julia Götz, Vanessa Kämmerling und Patrizia Damia. Und dann natürlich die tollpatschigen theaterspielenden Handwerker um Peter Squenz (Gizem Alsahan), und den in einen Esel verwandelten Niklas Zettel (Adrian Franke). Sie wurden verkörpert von Nastasja Dania, Fabienne Pieper, Hanna Fieler und Lea Schubert. Judith Lenz war für die Kostüme und das traumhafte Bühnenbild verantwortlich. Unterstütztwurde sie von Noemi Solecki, Desirée Fuzio, Sophia Huber, Jannis Pfeffer, Pia Fischer, Fabian Pfister, Marvin Kleinmaier, Miklas Kalt und Johanna Fischer. Am Klavier saß Thirza Schöpfer. Die Gesamtleitung hatte Kerstin Gotthardt.